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Zahl der Autodiebstähle 2017 leicht gesunken - Schwerpunkte Berlin und NRW

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Weniger Autodiebstähle in Deutschland: Kfz-Diebe von heute setzen auf moderne Technik und sind häufig Teil organisierter Gruppen. Sehr beliebt sind deutsche Automarken.

Archivbild: Sichergestellter Audi R8 auf einem Gelände der Polizei in Bautzen (Sachsen) Archivbild: Sichergestellter Audi R8 auf einem Gelände der Polizei in Bautzen (Sachsen) Quelle: dpa/Picture Alliance

Wiesbaden - Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland ist im vorigen Jahr leicht gesunken. 2017 wurden knapp 19.000 Personenwagen gestohlen, knapp ein Prozent weniger als 2016. Das meldete das Bundeskriminalamt (BKA) bei der Vorstellung des Bundeslageberichts zur Kraftfahrzeugkriminalität.

Einen deutlichen Rückgang gab es beim Lastwagendiebstahl. Mit 1.190 Diebstählen schrumpfte ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 22,4 Prozent. Deutsche Marken wurden besonders gern gestohlen. Sie machten 62 Prozent der abhanden gekommenen Fahrzeuge aus. Angaben zu den verursachten Schäden lagen für 2017 noch nicht vor. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft hatte ein Jahr zuvor die Gesamtentschädigungssumme mit rund 299 Millionen Euro beziffert.

Knapp die Hälfte aller Autodiebstähle fanden in Berlin und Nordrhein-Westfalen statt, obwohl die Fallzahlen nach BKA-Angaben auch hier leicht zurückgingen. Einen deutlichen Anstieg um 26,8 Prozent gab es in Sachsen-Anhalt, in Thüringen stieg die Zahl der Autodiebstähle um 19,1 Prozent.

Die meisten Autos landen in der Ferne

Dies könne vor allem auf die osteuropäischen Absatzmärkte zurückgeführt werden, hieß es. Von dort aus würden gestohlene Fahrzeuge und Fahrzeugteile mitunter in weit entfernte Regionen Zentralasiens wie nach Tadschikistan und Usbekistan gebracht. Ein weiterer Absatzmarkt sei Nordafrika. Für die Verschiebung von Kraftfahrzeugen über den Seeweg etablierte sich Westafrika zunehmend als Zielort.

Darüber hinaus zeichnete sich im vergangenen Jahr erstmals die Region Südostasien als Absatzmarkt ab. Meist seien die gestohlenen Wagen in Containern nach Thailand verschifft und von dort nach Kambodscha gebracht worden. Gestohlene Lastwagen landeten häufig im Nahen Osten.

Im Zusammernhang mit dem Diebstahl, der Unterschlagung und der Hehlerei von Fahrzeugen ermittelten die Behörden gegen knapp 17.000 Tatverdächtige. Rund 60 Prozent davon waren deutsche Staatsangehörige.

Organisierte, internationale Tätergruppen

Osteuropäische Tätergruppen traten beim Diebstahl wie schon in den Vorjahren hervor. "Nur selten hat der einzelne Tatbeteiligte Kenntnis über den Gesamtablauf einer Kfz-Verschiebung, was die polizeiliche Ermittlungsarbeit erschwert", hieß es zum Vorgehen organisierter Gruppen, die auch auf neue Technologien setzten.

So nutzten Autodiebe etwa elektronische Tools, die den Fahrzeugschlüssel von Fahrzeugen mit einem "keyless entry system" simulierten. Auch wenn die Autohersteller bereits Gegenmaßnahmen ergriffen hätten, zeige die Vorgehensweise deutlich, "dass Autodiebe in der Lage sind, ihre Taten an neue Technologien anzupassen".

 

 

Quelle: dpa

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