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VW und GM rufen weitere Takata-Airbags in USA zurück - Rückruf wegen Takata-Airbags nimmt kein Ende

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Das Debakel um Takata-Airbags zieht weitere Kreise. Auch VW ist von der jüngsten Ausweitung des Mega-Rückrufs in den USA betroffen. GM trifft es aber deutlich härter.

Takata beliefert zahlreiche Autohersteller mit Airbag-Generatoren, insgesamt 14 sind derzeit von der Rückrufwelle betroffen Takata beliefert zahlreiche Autohersteller mit Airbag-Generatoren, insgesamt 14 sind derzeit von der Rückrufwelle betroffen Quelle: dpa/picture alliance

Herndon - Die Probleme rund um den Autozulieferer Takata nehmen kein Ende. Der deutsche Hersteller Volkswagen muss in den USA 217.000 weitere Autos mit Airbags aus der Produktion der Japaner zurückrufen, wie aus am Donnerstag bei der US-Verkehrsaufsicht NHTSA eingereichten Dokumenten hervorgeht. Andere Autobauer, allen voran General Motors (GM), sind noch stärker betroffen. Beim US-Branchenführer werden 1,9 Millionen weitere Fahrzeuge zurückgerufen.

Damit käme das Unternehmen der jüngst von der NHTSA angeordneten Ausweitung des landesweiten Takata-Rückrufs nach, erklärte ein Sprecher. Bei einigen Takata-Airbags besteht das Risiko, dass sie zu kräftig auslösen und bei der Explosion Teile der Verkleidung durch das Innere des Fahrzeugs geschleudert werden können.

Gasgeneratoren von Takata, denen ein Trocknungsmittel fehlt, sollen nach und nach ausgetauscht werden Gasgeneratoren von Takata, denen ein Trocknungsmittel fehlt, sollen nach und nach ausgetauscht werden Quelle: dpa/picture alliance Der Defekt wird weltweit mit mindestens elf Todesfällen und zahlreichen zum Teil schweren Verletzungen in Zusammenhang gebracht - die meisten in den USA. Takata muss in den Vereinigten Staaten nach derzeitigem Stand rund 70 Millionen Airbags zurückrufen, und die NHTSA betont, dass es durchaus noch mehr werden könnten. Es handelt sich bereits um den größten Rückruf der US-Unternehmensgeschichte.

14 Autobauer durch Takata-Airbags betroffen

Auch die deutschen Hersteller Daimler und BMW hat der Takata-Rückruf stark erwischt. Beide Unternehmen hatten schon in den Vorwochen bekanntgegeben, deshalb weitere 200.000 beziehungsweise 120.000 Autos in den USA zurückzurufen. Bereits zuvor waren die Hersteller mit jeweils über 800.000 und VW mit rund 680.000 Wagen betroffen gewesen. Insgesamt machen die Takata-Probleme mindestens 14 Autobauern zu schaffen, am stärksten dem japanischen Hersteller Honda.

Für neuen Wirbel in dem Fall sorgte zudem ein Bericht des US-Senats, der in einem größeren Artikel in der "New York Times" aufgegriffen wurde. Darin beschuldigen Abgeordnete mindestens vier Autokonzerne - Toyota, VW, Fiat Chrysler und Mitsubishi - weiterhin Takata-Airbags in Neuwagen zu verwenden, bei denen Rückrufgefahr besteht. Es geht um Airbags mit Gasgeneratoren mit dem umstrittenen Treibstoff Ammoniumnitrat und ohne ein bestimmtes Trockenmittel, das langfristig Korrosion bei feuchtem und heißem Klima verhindern soll.

Takata-Generatoren werden weiter ausgetauscht

Sprecher von Mitsubishi, Toyota und Fiat Chrysler bestätigten, dass in den USA teilweise weiter Autos mit diesen Gasgeneratoren verkauft würden. Toyota und Fiat Chrysler betonten aber, dass man sich an alle Vorgaben der NHTSA halte. Toyota werde den Einsatz von Gasgeneratoren von Takata mit dem Trockenmittel stufenweise weiter erhöhen oder aber auf Generatoren von anderen Zulieferern zurückgreifen, hieß es. Von VW gab es zunächst keine Reaktion.

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