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Soll PSA Peugeot Citroën Opel übernehmen? - Pariser Pastis-Idee

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PSA soll Opel kaufen, fordert Frankreichs Regierung laut „Le Monde“. Nur so könne ein Gegengewicht zur Vorherrschaft des VW-Konzerns geschaffen werden.

Präsident François Hollande und PSA-Chef Philippe Varin. Laut "Le Monde" wünscht sich der französische Staat, PSA möge Opel kaufen und so an Größe gewinnen. Präsident François Hollande und PSA-Chef Philippe Varin. Laut "Le Monde" wünscht sich der französische Staat, PSA möge Opel kaufen und so an Größe gewinnen. Quelle: dapd

Größe mit Größe bekämpfen: Europas Automobilbauer träumen schon länger von einem Gegengewicht zum deutschen Giganten Volkswagen. Fiat-CEO Sergio Marchionne hat diesen Traum bereits mehrfach artikuliert; durchaus pikant, schließlich spricht er in seiner Position als Präsident des Herstellerverbandes ACEA auch für den Volkswagen-Konzern.

Nun träumt auch die Regierung der Grande Nation mit. Einem Bericht der französischen Tageszeitung „Le Monde“ zufolge kursiert im Umfeld des Präsidenten und des Finanzministeriums der Wunsch, PSA Peugeot Citroën solle zu einem schlagkräftigen Gegengewicht zum VW-Konzern werden. VW habe sich entschieden, PSA zu vernichten, zitiert die Zeitung einen Vertrauten von Präsident François Hollande.

Adam-Opel-Denkmal vor dem Adam-Opel-Haus in Rüsselsheim. Eigner General Motors hatte sich zuletzt mehrfach zu seiner Europa-Dependance bekannt. Adam-Opel-Denkmal vor dem Adam-Opel-Haus in Rüsselsheim. Eigner General Motors hatte sich zuletzt mehrfach zu seiner Europa-Dependance bekannt. Quelle: dapd

PSA soll Opel kaufen

Wie aber soll PSA zum Kern eines Konzerns werden, der groß genug ist, um Volkswagen anzugreifen? Die angebliche Idee der französischen Regierung: PSA soll Opel kaufen. Bereits im Zuge der kürzlich vereinbarten Allianz zwischen PSA und General Motors sei diese Idee diskutiert worden, schreibt die französische Tageszeitung. General Motors habe die Situation bei PSA aber als zu kritisch bewertet, um dort eine Zukunft für Opel zu sehen.

Leere Kassen in Paris

Die Manager aus Detroit haben vermutlich Recht. PSA beschäftigt sich derzeit eher mit dem Abstoßen von Beteiligungen, um die Liquidität sicherzustellen und Schulden zu reduzieren. Erst kürzlich verkaufte das Unternehmen 75 Prozent seines Logistikers Gefco. Und: Diese Woche stieg der Kurs der PSA-Aktie um 13 Prozent, als in Paris das Gerücht umging, PSA könnte seine 57,4 Prozent Anteile am Zulieferer Faurecia verkaufen, der Wert liegt bei bis zu 1,5 Milliarden Euro. Außerdem bürgt der französische Staat bereits mit bis zu sieben Milliarden Euro für das Kreditgeschäft der PSA-Hausbank.

Will GM überhaupt verkaufen?

Sehr unwahrscheinlich also, dass PSA in nächster Zeit flüssig genug ist, die hoch defizitäre GM-Tochter Opel zu kaufen und dann auch noch zu sanieren. Dazu ist General Motors sehr viel eher in der Lage. Der US-Konzern strotzt derzeit vor Finanzkraft – und will auch gar nicht verkaufen. GM-Chef Akerson hat mehrfach bekräftigt, am Europa-Geschäft und damit an Opel festhalten zu wollen.

Eine Pastis-Idee

Es spricht also vieles gegen eine Übernahme von Opel durch PSA, und nur wenig dafür. Deutlich wahrscheinlicher ist, dass General Motors und PSA zunächst ihre erst kürzlich angestoßene Allianz vertiefen und nach Logistik, Einkauf und Entwicklung weitere Geschäftsfelder verschmelzen. Damit allein werden PSA und Opel die Vorherrschaft des VAG-Konzerns nicht brechen, aber sie können zumindest wieder auf bessere Geschäftszahlen hoffen.

Quelle: MOTOR-TALK

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Renault
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