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Daimler-Vorstand - Nur drei Jahre für Zetsche und Weber

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Die Wiederwahl von Daimler-Vorstand Dieter Zetsche in der vergangenen Woche war nicht selbstverständlich: Die Arbeitnehmervertreter wollten Zetsche nach "Spiegel"-Informationen abwählen.

Die Verlängerung von Dieter Zetsches Vertrag war nach Spiegel-Informationen nicht unumstritten. Die Verlängerung von Dieter Zetsches Vertrag war nach Spiegel-Informationen nicht unumstritten. Quelle: dapd

Stuttgart - Die Aufsichtsratssitzung bei Daimler hat am Donnerstag einige Überraschungen gebracht: Der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Dieter Zetsche wurde nur um drei Jahre verlängert. Für denselben Zeitraum verlängerte der Konzern den Vertrag mit Entwicklungsvorstand Thomas Weber. Beide Verträge wären Ende 2013 ausgelaufen. Erwartet wurde eine Verlängerung um fünf Jahre.

Offizielle Begründung: Die Verlängerung um drei Jahre habe Daimler vorgenommen, um einer Forderung des Corporate Governance Kodex zur Regeleinhaltung in Unternehmen nachzukommen. Verträge mit Vorstandsmitgliedern, die bei der Vertragsverlängerung das 60. Lebensjahr erreichen, sollen demnach generell nur noch um drei Jahre verlängert werden.

Wollte der Betriebsrat Zetsche absägen?

Es gibt noch eine andere Version. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wollten die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat geschlossen gegen Dieter Zetsche stimmen. Sie kritisierten dem Magazin zufolge seinen Führungsstil, vor allem im Rahmen des aktuellen Sparprogramms. Zetsche könne nicht mit Widerspruch umgehen.

Aufsichtsratschef Manfred Bischoff drohte nach der Darstellung des „Spiegel“ daraufhin, notfalls von seinem Doppelstimmrecht Gebrauch zu machen. Man fand einen Kompromiss: Dreijährige Verlängerung für Dieter Zetsche und Thomas Weber.

Außerdem tauschen der bisherige Truckvorstand Andreas Renschler und Produktionsvorstand Wolfgang Bernhard ihre Posten, dem Vernehmen nach ebenfalls auf Wunsch der Arbeitnehmervertreter. Bernhard sei damit als Zetsche-Kronprinz entmachtet, meldet die Nachrichtenagentur dapd. Ein Daimler-Sprecher bezeichnete das als "kompletten Unsinn".

 

Quelle: dapd; Der Spiegel; Süddeutsche Zeitung; MOTOR-TALK

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