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Motorsphere

NSU Prinz

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In der Zeit des Wirtschaftswachstums in Deutschland verlangte es das deutsche Volk nach Königlichem. Dieser Nachfrage kam die schwäbische NSU Motorwerke AG nach und konstruierte den NSU Prinz. Es war das erste Auto der Nachkriegszeit, das der damals weltweit größte Motorradhersteller auf den Markt brachte und – man kann es nicht anders sagen – der Beginn einer Ära. Denn auf den 1958 in Serie gegangenen NSU Prinz I folgte in den weiteren Jahren eine ganze Prinzengarde, die mit immer anderen Neuerungen erfolgreich um die Gunst der Autokäufer buhlten.

Bei NSU wollte man zum ersten Mal seit 1929, als man die Automobilproduktion an Fiat abgetreten hatte, wieder einen vollwertigen, vierrädrigen Kleinwagen in die Produktion schicken, in dem vier Personen ohne den Einbau von Provisorien Platz haben sollten. Vorgestellt wurde „der kleine Prinz“ im Herbst des Jahres 1957 auf dem Schloss Solitude und schon bald zeichnete sich ab, dass sich die lange, solide Konstruktionsarbeit gelohnt hatte. Mit seiner selbsttragenden Karosserie, dem 600 cm³ großen Zweizylindermotor, mit einer anfänglichen Leistung von 20 PS und einem keineswegs königlichen, sparsamen Kraftstoffverbrauch von 4,5 bis 5,5 Litern auf hundert Kilometern ist der NSU Prinz I ein kleines, erstaunlich leichtes (um die 500 kg Leergewicht!) royales Fahrzeug, das trotz seiner Größe Würde ausstrahlt und seinem Namen alle Ehre macht.

Der NSU Prinz war von Anfang an, also bereits 1958, in zwei Ausführungen zu haben: Es gab einmal die einfache Variante: charmant, niedlich, jedoch ohne alle Extras, und dann gab es noch den Sport-Prinz, der als Coupé die Massen begeisterte. Diesem Modell stand eine größere Motorleistung zur Verfügung, der eigentliche Clue war aber die von dem Italiener Bertone liebevoll designte Karosserie mit Fließheck und Kotflügeln, die jeden Oldtimer-Liebhaber bis heute ins Schwärmen bringen können. 1959 kam dann eine luxuriösere Variante des „Ur-Prinzen“ auf den Markt, der Prinz II, der mit einigen Extras und einem Synchrongetriebe in das Licht der Öffentlichkeit trat.

Ganz besonders erfolgreich und bis heute sehr beliebt ist neben dem ursprünglichen NSU Prinz I vor allem der Prinz 4, der von 1961 bis 1973 gebaut wurde und vom Erscheinungsbild dem Chevrolet Corvair nacheiferte. Der Prinz 4 war der erste dieser Königskinderreihe, der fünf Personen Platz bot.

Für einen gut erhaltenen NSU Prinz I legt der Liebhaber heute um die 6000 Euro auf den Tisch, ein durchaus angemessener Preis für einen echten Prinzen. Der niedliche Kleine ist nicht nur ein echter Blickfang, er steht auch heute noch für royalen Fahrgenuss!

Daten zum NSU Prinz I:

Produktionszeitraum: 1958-1962

Leergewicht: ca. 500 kg

Spitzengeschwindigkeit: bis zu 120 km/h

Links:

http://www.nsu-cars.ch (Fanseite)

http://www.nsu-freund.de (Fanseite mit Infos rund um NSU)

http://www.gege-nsu.de/nsuprinz/ge-nsu/treffen/S33.htm

 

 

Quelle: AutomaTick

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