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Studie: Investitionen der Autoindustrie sind deutlich gestiegen - Neue Fabriken dank guter Geschäfte

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Die positive Entwicklung der Automobilbranche veranlasst die Hersteller zu mehr Investitionen. In den vergangenen Jahren haben sich die Ausgaben mehr als verdreifacht.

Der boomende Automarkt lässt die Investitionen in Produktion und Forschung steigen. Das erfordert auch Erweiterungen der Produktionsstätten (hier: Porsche-Werk in Leipzig, 2014) Der boomende Automarkt lässt die Investitionen in Produktion und Forschung steigen. Das erfordert auch Erweiterungen der Produktionsstätten (hier: Porsche-Werk in Leipzig, 2014) Quelle: picture alliance / dpa

Stuttgart - Ob neue Montagehallen oder Labors: Die Autoindustrie hat ihre Investitionen in den vergangenen Jahren einer Studie zufolge deutlich hochgeschraubt. Lagen die Ausgaben 2010 noch bei weltweit 15,3 Milliarden Euro, so wurden im vergangenen Jahr 52 Milliarden Euro in Fabriken, Forschungszentren und andere Bereiche gesteckt. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens "Ernst & Young" hervor. In dem Zeitraum gingen die Investitionen Schritt um Schritt nach oben - zuletzt lag das Plus 2015 bei fast 50 Prozent. Einzig 2013 gab es ein Minus.

Insgesamt wurden von 2010 bis 2015 rund 21 Milliarden Euro in Deutschland investiert Insgesamt wurden von 2010 bis 2015 rund 21 Milliarden Euro in Deutschland investiert Quelle: picture alliance / dpa Grund für den Zuwachs ist die weltweit brummende Autokonjunktur. "Die Unternehmen haben jetzt das Geld, um langfristige Investitionen zu tätigen", sagt Studienautor Peter Fuß. Vor allem in China und den USA wurde massiv investiert, um die dortige Nachfrage mit lokaler Produktion bedienen zu können: In den vergangenen fünf Jahren belief sich die Summe der Investitionen auf jeweils mehr als 23 Milliarden Euro. Deutschland kommt in dem Ranking mit knapp 21 Milliarden Euro auf Platz drei.

Spitzenplatz für VW-Konzern

Ernst & Young-Experte Fuß wertete diese Zahl als "Bekenntnis für den Automobilstandort Deutschland". Dass der Industriestandort Deutschland wegen hoher Personalkosten auf dem absteigenden Ast sei, kann Fuß nicht erkennen. Deutschland werde in der Autobranche vielmehr als stabiler Produktionsstandort geschätzt. Andere Staaten wie beispielsweise Brasilien gelten in Sachen Investitionen hingegen als Rohrkrepierer - wegen der dortigen Konjunkturflaute ist die lokale Nachfrage eingebrochen.

Porsche wird in Zuffenhausen künftig das erste E-Auto bauen Porsche wird in Zuffenhausen künftig das erste E-Auto bauen Quelle: picture alliance / dpa

Runtergebrochen auf die Investitionen der 16 größten Autokonzerne liegt VW den Angaben zufolge mit 35,1 Milliarden Euro auf Platz 1, gefolgt von Fiat Chrysler mit 24 Milliarden Euro. Daimler liegt mit 17,5 Milliarden Euro im Zeitraum 2010 bis 2015 auf Rang 5, BMW ist mit 8,4 Milliarden Euro Achter.

Auch auf lange Sicht sieht Experte Fuß die Investitionen auf einem hohen Niveau, etwa weil der allmähliche Wandel hin zur Elektromobilität große Ausgaben erfordere. Die VW-Tochter Porsche will beispielsweise 700 Millionen Euro in den Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen stecken, um einen Elektroporsche herzustellen. Auch die zunehmende Digitalisierung der Autos sowie selbstfahrende Autos - das sogenannte autonome Fahren - sind Branchenvorhaben, die massiv Investitionen erfordern.

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