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Wer kauft den Elektro-Smart? - Mit Kind und eigenem Stecker

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Update: In Stuttgart und Amsterdam gehört der Elektro-Smart dank Car2go bereits zum Stadtbild. Die Privatkunden scheinen jedoch gar keine Städter zu sein.

Smart Fortwo Electric Drive in den USA. Der Zweisitzer wird zu 67 Prozent von Privatpersonen gekauft. Smart Fortwo Electric Drive in den USA. Der Zweisitzer wird zu 67 Prozent von Privatpersonen gekauft. Quelle: Daimler

Genf - Auf den ersten Blick gehören Elektromobilität und Großstadt zusammen wie Watt und Volt. Doch in der Realität scheint sich die perfekte Paarung trotzdem nicht so wirklich durchzusetzen. Denn Besitzer eines Elektro-Smart haben häufig Kinder und laden überwiegend an der eigenen Steckdose. Das hat der Kleinwagenspezialist nun in einer repräsentativen Kundenbefragung herausgefunden. Die Ergebnisse hat Smart-Chefin Annette Winkler auf dem Genfer Automobilsalon im kleinen Kreis vorgestellt.

Demnach nutzen 44 Prozent ihren E-Smart als Erstfahrzeug, 90 Prozent fahren täglich damit. Die täglich zurückgelegte Strecke liegt bei durchschnittlich 50 Kilometer. 84 Prozent der Besitzer laden ihren Elektro-Zweisitzer an der heimischen Steckdose. 13 Prozent laden ihren Smart in der Firma, nur drei Prozent nutzen öffentliche Ladestationen. Zudem haben 43 Prozent der Kunden mindestens ein Kind.

Smart-Chefin Annette Winkler. Smart-Chefin Annette Winkler. Quelle: Daimler All das passt nicht ins Bild eines Großstädters, denn die haben selten eine eigene Steckdose. Und wer nutzt trotz Kinder überwiegend den zweisitzigen Smart? Auch Smart-Chefin Annette Winkler zeigte sich überrascht, vor allem vom Ladeverhalten. Schließlich gilt die schlechte Infrastruktur als eines der größten Hindernisse für die Elektromobilität und alle Anbieter von Elektroautos arbeiten am Aufbau neuer Säulen.

Steckerlose Fremdparker

Ein anderes Problem der Smart-Kunden mit Stromanschluss wird wohl die Zeit lösen: Steckerlose Fremdparker nutzen die Ladestationen als Stellplatz. "Wir glauben, das ist ein Lernprozess", erklärt Robert Henrich, Geschäftsführer von Car2go. So etwas brauche ein paar Monate.

Darüber hinaus entwickelt Smart eine App, die bei der Problemlösung behilflich sein soll. Die Software zeigt nicht nur Ladesäulen in der Nähe an, sondern auch ob diese frei sind. Der nächste logische und auch geplante Schritt ist, dass die "Tankstecker" mit dem Smartphone auch reserviert werden können.

Jahresproduktion ausverkauft

Der Smart ed ist bereits in dritter Auflage auf den Straßen unterwegs. Von der zweiten und dritten Generation wurden bis heute rund 4.000 Autos gebaut. Die Jahresproduktion für 2013 ist schon fast vollständig ausverkauft, sagte Annette Winkler. Leider verriet sie nicht, um wie viele Smart es sich genau handelt, sondern nickte nur eine grobe Schätzung von 6.000 Einheiten weltweit ab.

Diese vergleichsweise geringe Zahl sei der limitierten Verfügbarkeit der Batterie geschuldet. An der Produktion des Smart liege es nicht. Denn der wird gemeinsam mit allen Verbrenner-Geschwistern im französischen Hambach produziert, auf einem Band, abwechselnd.

Gelebte Elektromobilität

Das ist in den Augen von Annette Winkler der Beweis dafür, dass Elektromobilität zumindest bei Smart bereits gelebt werde. Und auch dafür, dass Elektromobilität eine Zukunft hat, auch wenn hinter der Tür der Präsentation die Besucher des Genfer Autosalons all die Strom-Autos nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen haben. Denn sie alle waren auf dem Weg zu den neuen Supersportwagen von Ferrari, McLaren und Lamborghini.

Der Smart electric drive kostet übrigens 18.910 Euro plus monatlich 65 Euro für die Batteriemiete.

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