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Kölner Blitzer-Panne: Bußgelder werden zurückgezahlt - Lösung für Kölner Knöllchen-Posse

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Auf der A3 bei Heumar war ein Tempolimit falsch ausgeschildert. Hunderttausende wurden zu Unrecht geblitzt und mussten Bußgeld zahlen. Sie sollen ihr Geld zurückbekommen.

Auf der A3 bei Heumar galt 60, doch es fehlte ein Hinweis am Ende einer Baustelle. Hunderttausende wurden zu Unrecht geblitzt Auf der A3 bei Heumar galt 60, doch es fehlte ein Hinweis am Ende einer Baustelle. Hunderttausende wurden zu Unrecht geblitzt Quelle: dpa/picture-alliance

Köln - Es gibt das Geld also doch zurück. Im Hickhack um die Kölner Blitzer-Panne hat der Kölner Stadtrat einem "freiwilligen Ausgleichsprogramm" zugestimmt. Damit können Hunderttausende Autofahrer, von denen zu Unrecht Bußgeld kassiert wurde, entschädigt werden. Um ihr Geld zurückzubekommen, müssen sie nur ein Online-Formular ausfüllen.

Ursache für die als Blitzer-Posse bekannt gewordene Panne war ein nicht richtig ausgeschildertes Tempolimit auf der A3 am Kreuz Heumar gewesen. An einer Stelle, an der statt 80 Kilometer in der Stunde 60 gelten sollte, war 2016 hunderttausendfach geblitzt worden. Es fehlte aber ein entsprechender Hinweis am Ende einer Baustelle. Das stellte das Kölner Amtsgericht nach der Klage eines Autofahrers fest.

Die Stadt Köln wollte daraufhin die zu Unrecht gezahlten Bußgelder zunächst über den sogenannten NRW-Gnadenerlass zurückzahlen. Dieser Weg war nach Ansicht der Bezirksregierung aber nicht zulässig. Stattdessen einigten sich die Behörden auf das "freiwillige Ausgleichsprogramm". Auch aufgrund des Behörden-Hickhacks hatte der Fall deutschlandweit Schlagzeilen gemacht.

Kölns Stadtdirektor Stephan Keller räumte ein, man habe sich wegen der Rechtslage "mit einer Lösung des Problems durchaus schwer getan". Um das Geld zurückzahlen zu können, brauche man aber eine Rechtsgrundlage. Das Ausgleichsprogramm könne die Betroffenen nun entschädigen - allerdings nur finanziell.

Alles andere - etwa Punkte in Flensburg zu tilgen oder ein Fahrverbot aufzuheben - liege nicht in der Macht der Stadt. Darüber könnten nur Gerichte entscheiden oder in Härtefällen die Bezirksregierung in einem sogenannten Gnadenverfahren.

Zunächst war von rund 400.000 geblitzten Fahrzeugen an der falschen Beschilderung die Rede gewesen. Am Dienstagabend stellte die Stadt klar, dass man nach weiterer Aufarbeitung nun von maximal 285.000 Fällen ausgehe.

Quelle: dpa

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