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GTI Wörthersee: Zwei mal Party - 40 Jahre GTI und 35 Treffen am Wörthersee - Lauter Geburtstag bei lauter Geburtstagen

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Auf dem 35. GTI Treffen geht es heiß her. Schönes Wetter, nette Damen und Knaller-Karren sorgen für eine einzigartige Atmosphäre. Der See bebt, wir zeigen tolle Fotos.

Reifnitz am Wörthersee - „Heute ist der Tag des Jahres, an dem das Herz der Marke Volkswagen am lautesten schlägt“, sagt VW-Vorstandsmitglied Jürgen Stackmann. Die Sonne scheint dem Manager bei seinem Besuch des GTI Treffens ins Gesicht. Nach den Anspannungen der vergangenen Monate ein Windhauch von Erholung. 100.000 Besucher feiern VW. Nie war das wertvoller als in diesen Zeiten. Diesel ist hier nur ein Thema in Verbindung mit Leistungssteigerung.

Jedes zweite Auto auf dem Treffen kein VW

Sieht luftig aus. Aber nur weil nicht alle auf einmal bis ins Epizentrum durchkamen - auf den Zufahrtsstraßen standen GTI und Co. in bis zu 12 Kilometer langen Staus Sieht luftig aus. Aber nur weil nicht alle auf einmal bis ins Epizentrum durchkamen - auf den Zufahrtsstraßen standen GTI und Co. in bis zu 12 Kilometer langen Staus Quelle: Volkswagen Mehr und mehr Autos schlängeln sich zum Treffen, Meter um Meter, mühsam, geduldig. Diese Schlange besteht längst nicht nur aus VW-GTIs. Jedes zweite Fahrzeug trägt ein anderes Markenlogo. Ob Audi, Seat, BMW oder Mercedes – hier darf sich jeder bei über 20 Grad als Mitglied des längsten Autokorsos in dieser Woche fühlen.

Der Bürgermeister der Gemeinde Maria Wörth, Markus Perdacher, sieht das gelassen. „Wir sind ein Fremden-Verkehrs-Ort. Es hat zwar drei Jahrzehnte gebraucht, bis das jeder Einwohner verstanden hat, aber jetzt ist das GTI-Treffen ein gern gesehenes Fest. Ich bin vom ersten Tag an dabei und habe immer wieder Freude daran. Wer sein Haus vor eventuellen Beschädigungen schützen will, bekommt natürlich einen Zaun von der Gemeinde gestellt – für Schäden kommt ebenfalls die Gemeinde auf.

GTI-Beifahrer tanzen

Der Stoßfänger ist hitzegeplagte Zeuge der 1.800 Kilometer weiten Anreise aus Minsk Der Stoßfänger ist hitzegeplagte Zeuge der 1.800 Kilometer weiten Anreise aus Minsk Quelle: MOTOR-TALK In dieser friedlichen, ausgelassenen Atmosphäre feiern sich die GTI-Jünger ausschließlich selbst. Unterstützt von der einen oder anderen knapp bekleideten Schönheit, die die Party für ihre Tanzshow nutzt. Hier ein Golf mit Lambo-Türen, dort ein Golf mit Bodenkontakt und drüben ein Golf mit einem echten Steuerrad und Holzinterieur. Die Artenvielfalt an diesen Tagen ist beeindruckend. Wie die Fantreue der Fahrer „Ich bin innerhalb eines Tages 1.800 Kilometer aus Minsk hier her gefahren. Warum? Weil ich es geil finde. Schlaf wird doch völlig überbewertet“, sagt Artem Blackline, lacht, und kneift die kleinen Augen zusammen.

 

Die Polizei - dein Freund und wachsames Auge

Der Besitzer und Schöpfer des wohl außergewöhnlichsten Golfs dieser Tage, Simon Kamm, hat einiges auf sich genommen, um am See groß aufzufahren. „Wir sind 600 Kilometer mit unserem Eigenbau inklusive Segelboot-Anhänger über die Pässe gefahren. Na gut, die Polizei hat mir irgendwas zwischen 120 und 200 Euro wegen des Lenkrads abgeknüpft, aber wir sind mit unserer aus sechs Autos bestehenden Truppe heil hier angekommen – und das ist die Hauptsache“, grinst der 27-Jährige und lehnt sich müde in seinen Sonnenstuhl.

Die Ruhe am Nachmittag in Reifnitz folgt der Nacht, die für die meisten Teilnehmer kurz war. Dagegen wirkt der VW-Vorstand wie ein Jungbrunnen. VW-Chef Herbert Diess (57) geht in die Offensive: „Wir haben in diesem Jahr ja nicht nur schöne Dinge zu sagen gehabt. Da bin ich richtig froh hier zu sein. Ich bin zwar zum ersten Mal hier, doch kann ich sagen, dass ich zudem froh bin, dass die anderen Marken in diesem Jubiläumsjahr nicht hier sind.“ Gemeint sind Audi, Skoda und Seat, die in den vergangenen Jahren große Areale für ihre eigenen Fahrzeuge in Beschlag hatten.

Herbert Diess:"Es könnte einen elektrisch angetriebenen GTI geben."

Und auch VW-Marketingvorstand Jürgen Stackmann (54) ist begeistert: „Ich bin saufroh, dass wir in diesem Jahr die einzige Marke hier sind.“ Wie angespannt die Situation ist, zeigt sich, als ein Besucher die Bühne der Vorstandsmitglieder betritt. Ein kurzer Moment des Schreckens. Wieder Diesel? Hier? Nein. Der Mann fragt: „Was passiert denn mit dem R-Golf?“ Diess antwortet: „In Zukunft könnte es auch einen rein elektrisch angetriebenen GTI geben. Doch davon sind wir noch ein wenig entfernt.

Zweiradfußball imTakt der Zweitakter Zweiradfußball imTakt der Zweitakter

Wie der Golfball-Schaltknauf in den GTI kam

Eine weitere Frau, die durch ihre Anwesenheit so manchem Mann den Kopf verdreht und für die eine oder andere Träne im Auge sorgt, ist Gunhild Liljequist. Die trotz ihres stolzen Alters von 80 Jahren immer noch frisch und jung wirkende Dame, ist keine Geringere als die erste Designerin im Hause Volkswagen. Doch nicht nur das. Sie ist die Person, die das Interieurdesign des Ur-GTI und damit irgendwie auch aller nachfolgenden GTI-Generationen erschaffen hat. „Was wir genau machen sollten, war damals überhaupt nicht klar. Es war ja alles geheim. Klar war nur, dass wir ein sportliches Auto auf die Räder stellen sollten. Da kam mir die Idee des Golfballs als Schaltknauf. Denn was liegt denn bei der Kombination VW Golf und Sport näher, als der Golfsport? Es war mutig und anfangs bin ich belächelt worden... aber wir sehen jetzt alle, was dabei herausgekommen ist“, lächelt sie stolz. Zum legendären Karomuster hat sie sich durch eine ihrer Großbritannien-Reisen inspirieren lassen: „Die klassischen schottischen Clan-Muster brachten mich auf die gute Idee.“

In diesem Sinne: Nach dem 35. GTI Treffen ist bekanntermaßen vor dem 36. GTI Treffen. Reifnitz ist bereit – und seine Einwohner planen bereits den nächsten Kurzurlaub.

 

Quelle: Pressinform

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