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Künstlicher Regen in der Formel 1?

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Bernie Ecclestone sorgte vor einigen Tagen mit einer spektakulären Idee für Aufregung: Die Formel 1-Strecken sollen während des Rennens bewässert werden. Der kuriose Vorschlag findet durchaus Unterstützung.

Trotz der spektakulären Saison 2010 halten viele Motorsportfans die Formel 1 noch für zu langweilig. Zu wenige Crashs, zu wenige Überholmanöver und zu wenige Überraschungen lauten die meist genannten Argumente.

Ecclestone will Strecke bewässern

Nun glaubt F1-Boss Bernie Ecclestone mal wieder eine Lösung für das Problem zu haben. "Warum können wir es nicht mitten in einem Rennen künstlich "regnen" lassen", fragte der 80-Jährige kürzlich in einem Spiegel-Interview. " Für 20 Minuten oder für die letzten zehn Runden? Vielleicht mit einer Vorwarnung von zwei Minuten. Da wäre Spannung garantiert und es wäre am Ende für alle gleich."

Schon oft hatte der Chef-Vermarkter der Königsklasse mit gleichsam kuriosen wie revolutionären Ideen zur Verbesserung der Show für hochgezogene Augenbrauen bei den Experten gesorgt. Statt Punkten wollte er bekanntlich Medaillen vergeben. Auch Abkürzungen auf der Rennstrecke, die von den Piloten für eine begrenzte Anzahl von Runden benutzt werden dürfen, hatte Ecclestone schon in den Raum geworfen.

Pirelli mit Regentest in der Wüste

Nun also künstliche Regenrennen. Klingt verrückt, ist auf den zweiten Blick aber gar nicht so uninteressant. In Abu Dhabi wurde das Experiment in der Winterpause bereits getestet. Reifenhersteller Pirelli ließ die Strecke in der Wüste mit 140.000 Litern Wasser künstlich beregnen, um die neuen Profilreifen für die Formel 1 zu testen.

Pirelli-Sportchef Paul Hembery hatte Ecclestone damals schon von der Idee begeistert: "Direkt nach dem Abu Dhabi Test habe ich ihn gesehen und gesagt: 'Warum haben wir kein künstliches Regenrennen?'", erklärte der Brite gegenüber autosport. "Die Technik ist heute so weit, dass man die Strecke mit einer Sprinkleranlage nass machen kann. Die Idee ist also nicht so bekloppt, wie sie klingt."

Zu viel künstliche Show?

Auch wenn plötzliche Regenschauer ein Rennen bekanntermaßen spannender machen, würden viele Zuschauer wohl den künstlichen Eingriff von außen ablehnen. Schon beim beweglichen Heckflügel, der das Überholen in diesem Jahr erleichtern soll, gab es viele Diskussionen. "Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu künstlich wird", warnte zuletzt Weltmeister Sebastian Vettel.

Doch Hembery hält solche Bedenken für übertrieben. "Die Formel 1 ist im Unterhaltungswettkampf mit anderen Sportarten. Die Leute wollen etwas sehen, das interessant ist. Ein künstliches Regenrennen würde die Show verbessern." Zu sehr sollte man die Idee aber nicht ausbreiten: "Einfach Safety-Cars auf die Strecke zu schicken um das Feld zusammenzuführen, würde zu weit gehen. Aber wenn es darum geht, eine neue Herausforderung für Fahrer, Strategen und Ingenieure zu bieten, würde ein künstliches Regenrennen großartig sein."

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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