Der Honda CR-V bekommt einen neuen Dieselmotor. Der leistet 30 PS weniger, ist dafür aber auch rund 3.000 Euro günstiger. Wir sind das neue Modell lange vor Marktstart gefahren.
Von MT-Reporter Michael Specht
Prag - Schon vor zehn Jahren bewies Honda, immerhin größter Motorenhersteller der Welt, beim Thema Diesel ein gutes Händchen. Die erste Eigenentwicklung, der 2,2-Liter-Selbstzünder, erntete vom Start weg viel Lob: laufruhig, kräftig und sparsam. Seit Anfang des Jahres gibt es bei Honda einen zweiten Dieselmotor. Der 1,6-Liter i-DTEC mit 120 PS debütierte im Civic. Als nächstes soll das Aggregat in dem SUV-Modell CR-V seine Arbeit verrichten. Allerdings erst im Oktober. Nach der IAA in Frankfurt kann das Modell mit dem neuen Motor bestellt werden. Die Preise beginnen bei circa 26.000 Euro. Damit wäre die neue Einstiegsversion immerhin rund 3.000 Euro günstiger als die 150-PS-Variante. „Wir möchten damit preissensiblen Kunden sowohl im privaten Bereich als auch im Flottengeschäft die Möglichkeit geben, ein SUV zu fahren“, sagt Produktmanager Christoph Rust. Leichtester Diesel seiner Klasse![]() Hinzu kommen positive Sekundär-Effekte. Die Bremsen wurden leichter, Federn und Dämpfer konnten komfortabler abgestimmt werden. Letzteres bestätigte eine erste Testfahrt. Der CR-V 1.6 i-DTEC lässt sich handlich und genau bewegen, fühlt sich spürbar leichter und agiler an und durcheilt Kurven so präzise wie ein Spielzeugauto auf der Carrera-Bahn. Erst im Grenzbereich schaltet sich die Stabilitätskontrolle ESP ein. Das Federungsverhalten wirkt harmonischer als in der 2,2-Liter-Version. Besonders lange Bodenwellen schluckt der Wagen mit stoischer Ruhe. Zudem überrascht der CR-V 1.6 durch einen besseren Geradeauslauf. Laufruhe und Elastizität überzeugenBeeindruckend ist neben der Laufruhe des 1,6-Liter-Diesels die gute Elastizität. Auch bei 1.100 U/min im dritten Gang (entspricht Tempo 30) murrt der Vierzylinder nicht, nimmt in gelassener Manier das Gas an und fördert das schaltfaule und entspannte Fahren in der Stadt. Dass dabei auch ein ziviler Verbrauch zustande kommt, versteht sich fast von selbst. ![]() Beim Package KlassenbesterUnterschiede im Design und bei der Ausstattung sind zur stärkeren Version nicht auszumachen. Auch den kleinen CR-V-Diesel zeichnet ein aufgeräumtes Cockpit mit angenehmen Materialien und einfacher Bedienung aus. Durchdachte Staufächer und Ablagen, eine sehr gute Sitzposition sowie ein pfiffiges Faltkonzept der Rücksitze lassen den japanischen SUV in Verbindung mit seinen agilen Fahreigenschaften zum Multitalent werden. Stolz ist man bei Honda auch darauf, mehr Kopffreiheit für die Fondgäste und mehr Platz fürs Gepäck geschaffen zu haben. „Wir sind mit 589 Liter Kofferraumvolumen Klassenbester“, sagt General Manager Ingo Nyhues. Auf 1.669 Liter – 147 mehr als im Vorgänger – wächst der Stauraum, wenn die geteilten Rücksitze flachliegen. Dann sollen sogar drei Fahrräder hineinpassen. ![]() Bei den Stückzahlen fährt der Honda hinterherGroße Stückzahlen verspricht Honda sich vom CR-V ohnehin nicht. Zu stark ist mittlerweile die Konkurrenz. Für Deutschland lautet das Gesamtjahresziel 9.000 Einheiten, davon 20 Prozent mit kleinem Diesel. Dem Wagen fehlt es, trotz all seiner Qualitäten, trotz der im Segment höchsten Kundenzufriedenheit, trotz bester Crashsicherheit, an Charme und Charisma. Honda CR-V: Technische DatenModell: 1.6 i-DTEC
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