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Papiere im Auto erhöhen nicht das Diebstahlrisiko - Keine zusätzliche Motivation

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Lässt der Autofahrer seine Fahrzeugpapiere im Auto, trägt er damit nicht automatisch zu einem erhöhten Diebstahlrisiko bei. Denn: Der Dieb kann das nicht wissen.

Es erhöht nach Ansicht des Oberlandesgerichts Hamm nicht die Diebstahlgefahr, die Papiere im Auto zurückzulassen - wenn sie nicht sichtbar sind Es erhöht nach Ansicht des Oberlandesgerichts Hamm nicht die Diebstahlgefahr, die Papiere im Auto zurückzulassen - wenn sie nicht sichtbar sind Quelle: GDV

Hamm - Nach Meinung des Oberlandesgerichts Hamm ist kaum anzunehmen, dass ein von außen nicht sichtbar im Wagen zurück gelassener Fahrzeugschein einen Gelegenheitsdieb motiviert, den Wagen zu entwenden.

Im verhandelten Fall hatte eine Versicherung, die ein gestohlenes Auto ersetzen sollte, plädiert: Der Halter habe die Diebstahlgefahr fahrlässig erhöht, indem er den Fahrzeugschein im Auto deponierte.

Das Gericht war anderer Meinung. Nur weil der Besitz der Zulassungsbescheinigung das Wegschaffen und Veräußern des Fahrzeugs erleichtere, könne man nicht von einer Gefahrerhöhung ausgehen.

Der spontane Diebstahl eines Fahrzeugs bringe für Täter ein erhebliches Risiko mit sich. Das werde von Dieben erfahrungsgemäß nicht eingegangen, die typischerweise aufs „schnelle Geld", aber nicht auf die komplizierte Verwertung eines gestohlenen Fahrzeugs aus sind.

„Zumal im konkreten Fall unstreitig außer dem Bestohlenen und seiner nicht als Diebin in Frage kommenden Freundin kein Dritter von der Aufbewahrung der Papiere wusste und so zum Diebstahl des Fahrzeugs ermuntert werden konnte", erklärt Rechtsanwältin Alexandra Wimmer von der Deutschen Antwaltshotline. (Az. 20 U 226/12)

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