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Staatsanwaltschaft sieht für Winterkorn keinen Haftgrund - Keine Tendenz, sich dem Verfahren zu entziehen

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Für Martin Winterkorn spitzt sich die Lage im Dieselskandal weiter zu. Ein Haftbefehl droht dem Ex-Manager jedoch nicht. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig sieht dafür keinen Grund.

Braunschweig - Im Abgasskandal bei Volkswagen droht derzeit weder Ex-Konzernchef Martin Winterkorn noch anderen Beschuldigten ein Haftbefehl der Ermittler in Braunschweig. "Es hat sich für uns im Laufe der bisherigen Ermittlungen kein Haftgrund ergeben", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Montag. Keiner der fast 40 Beschuldigten habe bislang beispielsweise erkennbare Tendenzen gezeigt, sich dem Ermittlungsverfahren zu entziehen.

Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte im Zuge der Ermittlungen gegen die VW-Tochter Audi kürzlich erstmals in Deutschland einen Beschuldigten verhaftet.

Bereits Ende Januar hatte die Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, es hätten sich "zureichende tatsächliche Anhaltspunkte" dafür ergeben, dass Winterkorn früher als von ihm öffentlich behauptet Kenntnis von der "manipulierenden Software und deren Wirkung gehabt haben könnte". Der Manager war im September 2015 kurz nach dem Bekanntwerden des Skandals von der VW-Spitze zurückgetreten. Er sei sich aber keines Fehlverhaltens bewusst, hatte er damals gesagt.

Was wusste Winterkorn wirklich?

Die "Bild am Sonntag" berichtete am Wochenende, dass Winterkorn und VW-Markenchef Herbert Diess am 27. Juli 2015 über die Betrugssoftware informiert worden sein sollen. Winterkorn, Diess und dem damaligen Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer sei dann am 25. August 2015 vorgerechnet worden, dass der Skandal den Autobauer allein in den USA bis zu 18,5 Milliarden Dollar kosten könne. VW wollte den Bericht mit Verweis auf die Ermittlungen nicht kommentieren.

Nach dem Bekanntwerden der gefälschten Stickoxid-Werte waren die Kurse steil nach unten gerauscht, fast die Hälfte ihres Wertes hatten die Vorzugsaktien des Konzerns seit Beginn der Krise zwischenzeitlich verloren. Viele Anleger wollen sich ihre Verluste erstatten lassen.

Quelle: dpa

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