In großen Schritten bewegt sich der Cabrio-Hersteller Karmann auf das Ende des Insolvenzverfahrens zu. Ein Großteil der Gläubiger sind frühere Mitarbeiter.
Osnabrück - Das seit 2009 laufende Insolvenzverfahren des Autoherstellers Karmann aus Osnabrück nähert sich dem Ende. "Wir stehen hoffentlich kurzfristig vor dem Abschluss dieses Verfahrens", ließ Insolvenzverwalter Ottmar Hermann am Donnerstag mitteilen. Es gebe allerdings noch einige offene Gerichtsverfahren, bei denen es noch kein rechtskräftiges Urteil gebe, sagte ein Sprecher. "Solange muss man abwarten." Unterdessen bekommen die 4.517 Gläubiger erneut einen Teil des Geldes ausbezahlt, das Karmann ihnen schuldet. In nächster Zeit sollen im Rahmen der nächsten Abschlagsverteilung weitere 15 Prozent an die Gläubiger ausgezahlt werden, nachdem bereits zwei Prozent auf die Insolvenzforderungen gezahlt worden waren. Insgesamt rechne Hermann unverbindlich mit einer Quote von 40 Prozent auf die Insolvenzforderungen, hieß es. Möglicherweise gebe es in diesem Jahr noch eine dritte Abschlagszahlung. Quelle: Picture Alliance Bei einem Großteil der Gläubiger handele es sich laut Insolvenzverwalter um frühere Beschäftigte des Cabrio-Herstellers und Autozulieferers. Die Quote von 40 Prozent sei außergewöhnlich hoch. Im Durchschnitt liege diese bei Regelinsolvenzen unter fünf Prozent auf die Insolvenzforderungen, hieß es. Das Traditionsunternehmen musste Anfang April 2009 Insolvenz anmelden. Die Autokrise nach der Pleite der Bank Lehman Brothers und hohe Sozialplankosten wegen einer Umstrukturierung hatten die Firma zahlungsunfähig gemacht. Bereiche des Unternehmens wurden zum Teil an Wettbewerber verkauft. Das Hauptwerk in Osnabrück wurde auf Betreiben der Landesregierung Ende 2009 von Volkswagen - jahrzehntelang wichtigster Kunde Karmanns - übernommen. Quelle: dpa |