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Recht: Pedelec-Tuning kann den Führerschein kosten - Hohe Strafen für illegal aufgemotzte E-Bikes

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Fährt das E-Bike schneller als 25 km/h, gilt eine Führerschein- und Versicherungspflicht. Wer dagegen verstößt, muss mit deutlichen Konsequenzen rechnen.

Tuning für Pedelecs kann teuer werden: Wer sein E-Bike illegal aufrüstet, kann seine Fahrerlaubnis verlieren Tuning für Pedelecs kann teuer werden: Wer sein E-Bike illegal aufrüstet, kann seine Fahrerlaubnis verlieren Quelle: picture alliance / dpa

Köln - Die meisten der in Deutschland verkauften E-Bikes sind Pedelecs. Allein durch die elektrische Unterstützung werden die Fahrräder bis zu 25 km/h schnell. Wem das nicht flott genug ist, der kann seinen modernen Drahtesel mit Tuning-Kits aufrüsten. Doch wer sich dabei nicht an die Regeln hält, riskiert unter Umständen seinen Führerschein, warnt der Auto Club Europa (ACE).

Zulassung und Fahrerlaubnis

Wie bei normalen Fahrrädern braucht man für die Nutzung der Pedelecs mit bis zu 250 Watt starkem E-Motor keinen Führerschein und keine Versicherung. Nimmt die Leistung des Antriebs zu oder fahren die Bikes schneller als 25 km/h, ändert sich die Rechtsgrundlage. Für die bis zu 45 km/h schnellen S-Pedelecs schreibt der Gesetzgeber den Besitz eines Moped-Führerscheins und einer Versicherung samt Kennzeichen vor. Treibt der E-Motor ein Pedelec schneller als 25 km/h an, handelt es sich laut Straßenverkehrsordnung um ein Mofa Treibt der E-Motor ein Pedelec schneller als 25 km/h an, handelt es sich laut Straßenverkehrsordnung um ein Mofa Quelle: picture alliance / dpa

Um Geschwindigkeiten jenseits der 25 km/h zu fahren, sind oft nur kleine Manipulationen nötig. Zum Beispiel lässt sich bei einer Halbierung des angezeigten Tachowerts eine Unterstützung bis 50 km/h realisieren. Dann fährt das Fahrzeug zwar schneller, allerdings auch ohne Betriebserlaubnis. Zudem braucht der Fahrer angesichts einer solchen technischen Modifikation ein Versicherungskennzeichen. Schließlich unterliegt der Nutzer der Helmpflicht und muss zusätzlich den entsprechenden Führerschein vorweisen können.

Führerscheinentzug und Strafen

„Wer dies nicht kann, muss mit einer Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis rechnen. Es drohen eine empfindliche Geldstrafe und Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr", sagt ACE-Rechtsexperte Hannes Krämer. Wer noch keinen Führerschein hat, dem können die Behörden sogar eine Führerschein-Sperrfrist von sechs Monaten bis zu fünf Jahren aufbrummen.

Auch aus versicherungstechnischen Gründen kann eine Manipulation viel Ärger mit sich bringen. Viele Haftpflichtversicherungen decken Schäden mit Pedelecs bis 250 Watt ab. Wurde das in einem Unfall verwickelte Pedelec jedoch nachweislich illegal getunt, könnte die Versicherung sich weigern, die Kosten für Unfallschäden und Folgen zu übernehmen.

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Quelle: Spotpress

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