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Strafzölle auf US-Autos: BMW kalkuliert Preiserhöhungen in China - Handelsstreit: BMW will Preise in China anheben

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Wegen der angekündigten Strafzölle auf US-Autos wird BMW die Preise in China anheben. Der Hersteller importiert vor allem SUVs aus den USA in die Volksrepublik.

BMW plant, die Preise in China anzuheben. Die hohen Einfuhrzölle, die die Volksrepublik auf Autos aus US-Produktion erhebt, machen das notwendig BMW plant, die Preise in China anzuheben. Die hohen Einfuhrzölle, die die Volksrepublik auf Autos aus US-Produktion erhebt, machen das notwendig Quelle: dpa/picture-alliance

München - Der Autobauer BMW will wegen geplanter höherer Einfuhrzölle auf US-Autos in China seine Preise in der Volksrepublik anheben. "BMW China wird nicht in der Lage sein, die Zollerhöhungen für importierte Autos aus den USA komplett zu absorbieren", erklärte ein Sprecher des Dax-Konzerns am Montag in München. "Derzeit kalkulieren wir in dem Zusammenhang nötige Preiserhöhungen." Momentan bleibe es aber noch bei den aktuellen Listenpreisen für die Händler. Die neuen Preise sollen später veröffentlicht werden.

China hat als Reaktion auf US-Strafzölle eine Anhebung der Zollsätze für Autos aus den USA auf 40 Prozent angekündigt. Für den Rest der Welt hat Peking die Zölle hingegen zum 1. Juli von 25 auf 15 Prozent gesenkt.

BMW baut in seinem größten Werk in Spartanburg in den USA (Bundesstaat South Carolina) die Autos der SUV-Modelle X3 bis X6, die auch nach China exportiert werden. Seit Mai ist im chinesischen BMW-Werk in Shenyang auch die Produktion des X3 angelaufen, von dem nun keine Fahrzeuge mehr aus den USA nach China exportiert werden.

Update: Zugleich vereinbarten BMW und der chinesische Autobauer Brilliance am Montag in Berlin den Ausbau ihres Gemeinschaftsunternehmens in China. In München teilte BMW mit, ab nächstem Jahr seine Produktion in China von 400.000 auf 520.000 Autos jährlich hochzufahren. Zudem soll das ab 2020 in Shenyang gebaute vollelektrische SUV iX3 als erster in China gebaute BMW auch in andere Länder exportiert werden.

Hersteller rechnen mit geringerem Absatz

Auch der Oberklasse-Rivale Daimler hat Probleme mit den Sonderzöllen Pekings auf US-produzierte Wagen. Mitte Juni senkten die Stuttgarter bereits ihre Jahresprognose für das operative Konzernergebnis und verwiesen vor allem auf die Zölle in China. Daimler baut im US-Werk in Tuscaloosa (US-Bundesstaat Alabama) die großen Mercedes-Benz-SUVs GLE und GLS und exportiert diese Wagen auch nach China.

Die erhöhten Einfuhrtarife in China würden zu einem geringeren Absatz als geplant führen, hieß es in der Gewinnwarnung. Zudem könnten die höheren Kosten nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden.

Volkswagen ist von dem Zollstreit zwischen den USA und China bislang kaum betroffen. In den USA baut VW den Passat und den neuen SUV Atlas für den nordamerikanischen Markt. Den Golf und Jetta für Nordamerika fertigt Volkswagen im mexikanischen Pueblo. Die Konzerntochter Audi baut im mexikanischen San José Chiapa den SUV Q5, aber auch in China.

Quelle: dpa

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