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Peugeot-GM-Allianz könnte weniger Einsparungen bringen - Gemeinsame Plattform steht auf der Kippe

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Peugeot wollte durch die Kooperation mit GM 725 Millionen Euro einsparen. Doch nun müssen sich die Franzosen wohl mit weniger zufrieden geben.

Gemeinsam sparen: Peugeot hatte durch die Kooperation mit GM auf ein großes Sparpotenzial gehofft Gemeinsam sparen: Peugeot hatte durch die Kooperation mit GM auf ein großes Sparpotenzial gehofft Quelle: dpa/Picture Alliance

Paris - Nächster Rückschlag für den krisengeschüttelten Autobauer Peugeot: Die ohnehin klammen Franzosen müssen um ihre Einsparziele aus der Allianz mit dem US-Partner General Motors fürchten. Die angepeilten Synergien von einer Milliarde US-Dollar (725 Millionen Euro) für PSA Peugeot Citroën könnten nach unten korrigiert werden, teilte der Konzern am Mittwoch zur Vorlage seiner Umsatzzahlen für das dritte Quartal mit. Der Grund: Die Entwicklung einer gemeinsamen Kleinwagen-Plattform mit der amerikanischen Opel-Mutter steht auf der Kippe. Die Entwicklung neuer Plattformen gehört zu den teuersten Aufgaben von Autobauern.

Dabei hatten beide Seiten erst Anfang Oktober angekündigt, Teile ihrer Produktion zusammenzulegen. Die Franzosen lassen künftig den Nachfolger ihres Mini-Vans Citroën C3 Picasso im spanischen GM-Werk Saragossa vom Band rollen - gemeinsam mit dem geplanten Folgemodell des Opel Meriva. Außerdem teilen die Autoriesen sich den Einkauf, was in diesem Jahr immerhin 60 Millionen Euro sparen soll.

Kapitalerhöhung verwässert GM-Anteile

Unter Druck steht die Partnerschaft aber wegen einer möglichen Kapitalerhöhung, die nach hartnäckigen Gerüchten in nächster Zeit anstehen dürfte. Demnach könnten sich sowohl Peugeots chinesischer Partner Dongfeng als auch der französische Staat mit neuen PSA-Anteilen eindecken. Nach unbestätigten Medienberichten geht es um ein Volumen von bis zu 3 Milliarden Euro, mit denen die Franzosen ihre Zukunftsprojekte finanzieren wollen. GM hatte sich zwar offiziell nicht gegen eine solche Kapitalerhöhung ausgesprochen, müsste aber mit einer kräftigen Verwässerung der Anteile rechnen. Derzeit halten die Amerikaner 7 Prozent der PSA-Aktien.

Auch das PSA-Geschäft lief im dritten Quartal schleppend. Der Konzernumsatz ging um knapp 4 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zurück. In der Autosparte schrumpften die Erlöse sogar um knapp 6 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Angaben zum Gewinn macht der nach Volkswagen zweitgrößte Autobauer Europas nur alle halbe Jahre. An seinen Zielen hält der Konzern aber fest: Die Franzosen wollen in diesem Jahr nur halb soviel Geld verbrennen wie 2012. Im vergangenen Jahr waren es 3 Milliarden Euro.

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