Fundstück der Woche: Chevy Pussywagon Stretch Version

Das England nicht nur ein interessanter Markt für Klassiker ist, sondern auch die geneigten TÜV/MOT-Prüfer vom Dienst gerne begeistert bei Umbauarbeiten in die Hände klatschen, die im bis ins Kleinste geregelten deutschen TÜV-Sumpf niemals durchkommen würden, liegt auf der Hand und lässt immer wieder feine Chaotenkisten entstehen. Genau wie diese verdammten Schachtelsätze, bei denen man einfach anfängt und kein Ende findet. Ähnlich muss es sich wohl auch bei hier vorgestelltem Umbau zugetragen haben. Einfach mal in der Mitte trennen, ohne Punkt und Komma und mal schauen was entsteht. In diesem Fall eine Geschmacksverirrung auf geschätzten 10 Metern Länge...

Der Halter dieses Fahrzeugs muss wohl schon als Kind immer mit den Barbieautos der Schwester hantiert haben, anstatt mal in gepflegte Metallflake Hot-Wheels zu investieren, oder die Verwandtschaft hat es zum Kindergeburtstag schlicht nicht besser auf die Reihe bekommen. Anders kann man es sich, oder besser ich mir, nicht erklären wie solch ein Teil auf die freie Straßenwildbahn losgelassen werden kann. Aber es scheint sogar geschmacksverirrte Teenager zu geben die sich zum Abschlussball damit durch die Gegend chauffieren lassen.

Ein Hammer sind auch die Details der Umbauarbeiten! Die Farbe heißt 2Pac Barbie Pink, was meiner vermuteten Kindheitsprägung recht Nahe kommt. Da die Bastler aber laut Anpreisungspredigt aus den Staaten kommen, kann man auch denen getrost die Schuld in die Schuhe schieben. Desweiteren glänzt das Fahrzeug durch ein Hydraulikfahrwerk und einen vollfunktionstüchtigen Jacuzzi, mit dem Umriss von Tahiti. Eine dickes Soundsystem, Lasershow und Nebelmaschineneinsatz (mit Erdbeergeschmack) ergänzen den Dorfschönheitenaufrisskatalog um weitere unschlagbare Argumente. Den eigentlichen technisch relevanten Kram findet man auch hier und was gibt es denn besseres als sich jetzt antizyklisch mit einer Stretchlimo diesen Ausmaßes selbstständig zu machen und der Flatrate-saufenden Generation ein paar schöne Stunden zu bereiten.

Quelle: Motoraver Magazin