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Der deutsche Flottenmarkt - Fuhrparkmanager waren 2013 vorsichtig

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Kein Segment am Automarkt brach 2013 stärker ein als der traditionell so stabile Flottenmarkt. Lest hier woran das lag - und warum es 2014 anders wird.

Der deutsche Flottenmarkt brach 2013 stärker ein als jedes andere Segment Der deutsche Flottenmarkt brach 2013 stärker ein als jedes andere Segment Quelle: dpa/Picture Alliance

Experten sagen: 2014 geht es aufwärts. Planst Du in den nächsten 12 Monaten einen Autokauf?

Frankfurt – Der deutsche Automarkt ist zweigeteilt: Den größeren Batzen machen jedes Jahr die gewerblichen Zulassungen aus. Unter diesen ist wiederum der Markt für Flottenfahrzeuge der größte. Und damit sind die Flotten ein zentraler Marktstabilisator - normalerweise.

2013 war das anders. Kein Segment brach so stark ein wie der Flottenmarkt: Am Ende des Jahres stand ein Minus von 6,2 Prozent. Der Privatkundenmarkt schrumpfte dagegen „nur“ um 4,78 Prozent.

Opel Ampera: Für alternative Antriebe bleibt der Flottenmarkt schwierig. Viele Fahrzeuge werden auf der Langstrecke bewegt, der Dieselanteil liegt bei 75 Prozent Opel Ampera: Für alternative Antriebe bleibt der Flottenmarkt schwierig. Viele Fahrzeuge werden auf der Langstrecke bewegt, der Dieselanteil liegt bei 75 Prozent Quelle: dpa/Picture Alliance Besonders schlimm war es zu Jahresbeginn, wie Zahlen des Branchen-Informationsdienstes Dataforce zeigen. 10,29 Prozent Minus im Januar 2013, 12,44 Prozent im Februar, im Mai erneut fast 10 Prozent Minus.

Hersteller wie Ford reagierten. Zwar sei „der deutsche Markt erfahrungsgemäß stabil“, sagt Wolfgang Booms, verantwortlich für das europäische Flottengeschäft. Angesichts der massiven Rückgänge im Gewerbemarkt schwenkten die Kölner trotzdem um, konzentrieren sich seitdem auf Privatkunden. Dort winken trotz hoher Rabatte bessere Margen.

Die große Verunsicherung

Warum sackte der Flottenmarkt im ersten Halbjahr 2013 so stark ab? Zwar gebe es im Flottenbereich einen konstanten Erneuerungsbedarf. „Dennoch waren viele Betriebe durch die Eurokrise verunsichert und haben Investitionen aufgeschoben“, erläutert Benjamin Kibies, Flottenmarkt-Experte bei Dataforce, gegenüber MOTOR-TALK.

Trotz schrumpfender Neuwagen-Absätze sei der Gesamtbestand in den deutschen Fahrzeugflotten gestiegen. Das sei ein deutliches Indiz dafür, dass viele Unternehmen ihre vorhandenen Autos länger nutzen, anstatt sie zu erneuern.

Stabiler wurde die Nachfrage erst im letzten Quartal 2013. Unterm Strich standen am Ende 654.916 Neuzulassungen. Zum Vergleich: Privatkunden kauften 2013 insgesamt 1.120.125 Pkw.

VW Passat: Als Diesel der klassische Flottenwagen, mit über 90 Prozent gewerblichen Zulassungen VW Passat: Als Diesel der klassische Flottenwagen, mit über 90 Prozent gewerblichen Zulassungen Quelle: Volkswagen

Die Deutschen liegen vorn

Der überdurchschnittliche Rückgang im Flottenmarkt traf vor allem die deutschen Hersteller. Ihre Vorherrschaft liegt, sagt Benjamin Kibies, an den höheren Restwerten sowie am besseren Image.

Volkswagen führt den Flottenmarkt mit einem Marktanteil von fast 25 Prozent an (Gesamtmarkt: 21,8 %). Auf Rang zwei liegt Audi mit 13,5 Prozent (8,5 %). Es folgen BMW mit 12,2 Prozent im Flottenmarkt gegenüber 7,9 Prozent im Privatmarkt und Mercedes mit 10,3 Prozent gegenüber 9,4 Prozent im Gesamtmarkt.

Ford, Opel und Skoda liegen zwischen 5 und 10 Prozent, alle weiteren Hersteller erreichen im Flottenmarkt deutlich unter 5 Prozent Marktanteil. Ein weiterer gravierender Unterschied zwischen Flotten- und Privatkunden: In den deutschen Firmenflotten liegt der Diesel-Anteil bei 75 Prozent. Bei den Privatkunden sind es nur 33 Prozent.

Positive Prognose

Für das Jahr 2014 ist Kibies optimistischer. Unternehmen beurteilten die Wirtschaftslage positiver, die Zinsen seien niedrig. Zudem gebe es Sondereffekte durch die Euro-6-Einführung. Deshalb rechnet der Flottenmarkt-Experte mit einem stabilen Wachstum und am Ende mehr als 700.000 verkauften Pkw im relevanten Segment.

 

 

 

 

Quelle: Dataforce/ KBA/bmt

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