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Vettel gegen Punktesystem für Formel-1-Piloten - Formel 1 mit neuem Strafenkatalog

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Formel-1-Piloten müssen sich auf "Flensburger Verhältnisse" einstellen. Die Rennserie will mit einem neuen Sanktionssystem für mehr Disziplin auf der Strecke sorgen.

Ähnlich wie im Straßenverkehr, wird vermutlich auch in der Formel 1 zur kommenden Saison ein Punktesystem eingeführt. Ähnlich wie im Straßenverkehr, wird vermutlich auch in der Formel 1 zur kommenden Saison ein Punktesystem eingeführt. Quelle: dpa

Barcelona (dpa) - Die Teammanager und FIA-Rennleiter Charlie Whiting einigten sich beim Europaauftakt in Barcelona auf einen detaillierten Strafenkatalog. Sollte der FIA-Weltrat der Reform zustimmen, gilt ab der kommenden Saison in der Formel 1 ein Punktesystem wie im Straßenverkehr. Bei 12 Punkten wegen Regelverstößen muss der Fahrer ein Rennen aussetzen.

Doppelbestrafung droht

Je nach Vergehen gibt es zwischen einem und drei Strafpunkten. Einen Punkt git es beispielsweise für das Überschreiten des Tempolimits in der Boxengasse um zehn km/h, das Abdrängen eines Konkurrenten oder das Überfahren der weißen Linie nach der Boxenausfahrt.

Für das Verschulden einer Kollision, einen Frühstart oder das Überholen bei einer Safety-Car-Phase kassiert der Verkehrssünder zwei Zähler. Wer einen gefährlichen Crash verursacht, die schwarze Flagge

ignoriert oder in der Boxengasse mehr als 20 Stundenkilometer zu schnell ist, muss mit drei Punkten rechnen.

Bei einer Rennsperre drohen zusätzlich fünf Strafpunkte. Sammelt ein Pilot innerhalb von zwölf Monaten insgesamt zwölf Punkte, muss er einen Grand Prix aussetzen. Parallel bleiben die bisherigen Sanktionen bestehen. So werden Verstöße nun teilweise doppelt bestraft.

Vettel: Zu viele Strafen

Weltmeister Sebastian Vettel hat sich gegen den geplanten neuen Strafenkatalog ausgesprochen. "Wir Fahrer haben in der Vergangenheit für Strafen gekämpft", sagte der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim vor dem Großen Preis von Spanien. "Aber jetzt sind wir vielleicht in einer Situation, wo wir mehr Strafen haben werden, als wir wollten. Das ist ein bisschen ein Teufelskreis."

Vettel stört bei der geplanten Verschärfung, dass der Fahrer für Verstöße bestraft werden kann, für die er nicht verantwortlich ist. Zum Beispiel, wenn ihm nach einem Boxenstopp zu früh das Zeichen zum Losfahren gegeben wird und er dadurch einen Konkurrenten gefährdet. Der Titelverteidiger äußerte Verständnis dafür, dass das System der Straßenverkehrsordnung ähnlich werden soll. "Aber wir fahren doch nicht auf der Straße, wir fahren Rennen", betonte Vettel.

Seine Kollegen äußern sich zu dem heiklen Thema nur vage. "Ich habe mich noch nicht richtig damit beschäftigt. Man muss den richtigen Weg finden, damit die Strafen verständlich sind"», sagte Nico Rosberg. Sein Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton meint: "Das beunruhigt mich nicht." Sauber-Pilot Nico Hülkenberg wich ebenfalls aus: "Ich habe mich damit noch nicht befasst."

Hülkenbergs Teamchefin Monisha Kaltenborn befürwortet den neuen Bußkatalog: "Wir haben das unterstützt. Ich finde es gut, wenn die Fahrer die Regeln ernst nehmen." Unter den Teamchefs ist die Reform aber offensichtlich umstritten. Die Abstimmung soll 7:4 ausgefallen sein, wie "auto motor und sport" berichtete.

 

Quelle: dpa

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