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Fiat Dino

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Ist er nun ein Fiat oder ein Ferrari? Wie viel rotes Blut fließt wirklich durch diesen Wagen? Und wie um alles in der Welt kam es dazu, dass ein solches Auto unter der Fiat-Flagge fuhr? All diese Fragen kommen einem in den Sinn, wenn man einen Blick auf den heute selten gewordenen Fiat Dino erhaschen kann.

Angefangen hat alles, als das Reglement in der Formel 2 in den 1960er Jahre überarbeitet wurde. Dabei wurde festgelegt, dass die Autos von nun an nur 2 Liter Hubraum aufweisen durften und die Motoren mit einer Auflage von mindestens 500 Stück in Serie gehen mussten. Diese Bedingungen konnte Ferrari allein jedoch nicht erfüllen und so sprang Fiat ein und es entstand 1965 der Fiat Dino, unter dessen Haube sich eben dieser, von Ferrari entwickelte V6 Dino-Motor befand. So kam es zu einer Zusammenarbeit des damals noch selbstständigen Autobauers Ferrari und Fiat, die viele Ferrari-Fans mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis nahmen.

Der Fiat Dino wird häufig mit dem Ferrari Dino 206 GT verwechselt, wobei letzterer erst ein wenig später an die Öffentlichkeit trat. Die beiden Modelle teilen sich – neben vielen anderen Gemeinsamkeiten – den gleichen Ferrarimotor. Doch im Gegenteil zu seinem Namensvetter, der weder Schriftzug noch Emblem seines italienischen Schöpfers trägt, bekannte sich Fiat von Anfang an zu „seinem“ Dino. Der Name Dino zollt übrigens Tribut an den Sohn von Enzo Ferrari, Alfredo Ferrari, der im Alter von 24 tragischerweise verstarb und in der Koseform Alfredino genannt wurde.

1967 rollte schließlich der erste Fiat Dino, der Dino-Spider, ein Kabrio designed von Pininfarina, vom Band. Kurze Zeit später folgte eine von Bertone entworfene Coupé-Version. Beiden Modellen sieht man ihre rassige Herkunft an, was dazu führte, dass der sportliche Zweisitzer (die Coupé-Version wurde als Viersitzer konzipiert) oft als „Ferrari für Arme“ bezeichnet wurde, womit man dem Fiat Dino jedoch keineswegs gerecht wird. Sowohl der Spider als auch das Coupé können durchaus – jeder auf seine Weise – überzeugen. Die elegante Form des Wagens findet sich, wenigstens ansatzweise, auch im Fahrzeuginneren wieder und das echte „Ferrarigefühl“ stellt sich spätes ein, wenn man den Zündschlüssel dreht und den 160 (später 180) PS starken V6-Motor schnurren lässt. 1969 wurde das ursprüngliche 2-Liter-Aggregat durch eine 2,4-Liter-Variante ersetzt. Damit bringt es das gemeinsame Kind von Ferrari und Fiat auf eine Spitzengeschwindigkeit von 209 km/h.

Leider ist der Fiat Dino, vor allem in der offenen Version, heute eine Rarität. Die Produktion wurde 1974 eingestellt und heute muss der Liebhaber für den Spider über 42.000 Euro auf den Tisch legen.

Daten zum Fiat Dino:

Produktionszeit: 1966-1974

Motor: ursprünglich: 2,0 l V6, 160 PS

Versionen: Kabrio, Coupé

Höchstgeschwindigkeit: 209 km/h

Links:

www.fiatcoupehistory.com (private Fiat-Coupé-Seite)

www.dino-owners-club.de (viele Infos über die verschiedenen Dino-Modelle)

www.ritzsite.net (englische Seite mit detaillierter Geschichte)

 

 

Quelle: AutomaTick

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