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Opel-Betriebsrat: Entwicklungsvolumen bis 2020 festschreiben - Es geht um Projekte für die nächsten drei Jahre

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Möglichst viel Arbeit für die Opel-Mitarbeiter sichern, das ist das Ziel: Vor dem Verkauf von Opel an PSA will der Opel-Betriebsrat das Auftragsvolumen für das Entwicklungszentrum Rüsselsheim festschreiben.

Opel und PSA: Vor dem Verkauf an den französischen Konzern will der Opel-Betriebsrat Aufträge für das firmeneigene Entsicklungszentrum sichern Opel und PSA: Vor dem Verkauf an den französischen Konzern will der Opel-Betriebsrat Aufträge für das firmeneigene Entsicklungszentrum sichern Quelle: dpa / picture alliance

Rüsselsheim – Es geht um viele Jobs: Der Opel-Betriebsrat will noch vor dem Verkauf von Opel an den französischen PSA-Konzern das Auftragsvolumen für das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim festschreiben. Derzeit werde mit dem Noch-Eigentümer General Motors darüber verhandelt, welche Projekte hier in den nächsten drei Jahren weitergeführt werden müssen. Das sagte Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug am Freitag auf einer Informationsveranstaltung für die knapp 8.000 Beschäftigten. Wegen des bevorstehenden Verkaufs müsse das Thema detailliert festgehalten werden, auch wenn es eigentlich nicht strittig sei.

Unter anderem handele es sich um weiterlaufende, dann externe Aufträge für den GM-Konzern sowie Entwicklungsleistungen für neue Opel-Autos. So fordert der Betriebsrat, den für 2019 angekündigte Kleinwagen Corsa wie auch das geplanten Groß-SUV auf Insignia-Basis weiterhin maßgeblich am Opel-Stammsitz Rüsselsheim zu entwickeln. Diese Vereinbarung würde dann Teil des Verkaufsprozesses und nach Einschätzung der IG Metall auch von dem neuen Opel-Eigentümer PSA anerkannt werden. Dessen Chef Carlos Tavares hat dem deutschen Autobauer bereits strikte Sparvorgaben gegeben, für deren Einhaltung Opel selbst sorgen soll. Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass der Corsa - anders als geplant - bereits auf einer PSA-Plattform entstehen soll, weil das Kostenvorteile bringe.

Über eine weitere Aufgabenteilung könne man sich mit PSA erst nach einem Betriebsübergang verständigen, sagte Schäfer-Klug auf der Veranstaltung. PSA unterhält eigene Entwicklungszentren mit rund 13.000 Beschäftigten, Doppelkompetenzen sind daher zumindest nicht auszuschließen. Falls es zu Einsparungen komme, müssten aus seiner Sicht zunächst die extern vergebenen Werkverträge zurückgefahren werden, meinte der Betriebsratschef.

GM und PSA hatten sich Anfang März auf den Opel-Verkauf geeinigt. Spätestens bis zum Jahresende soll er juristisch abgeschlossen sein. Die Franzosen sollen für das GM-Europa-Geschäft samt der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. Opel/Vauxhall beschäftigt etwa 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Die Beschäftigten in den deutschen Werken sind über einen Tarifvertrag bis Ende 2018 vor Entlassungen sicher, die Produktion ist über das Jahr 2020 hinaus den einzelnen Standorten zugesagt.

Weiterlesen: Opel-Verkauf an PSA: Wie geht es weiter mit Corsa, Astra und Co. Erster Überblick

 

Quelle: dpa

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