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Nürburgring-Prozess: Ex-Finanzminister Deubel erhält Haftstrafe - Dreieinhalb Jahre für Deubel

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Der frühere rheinland-pfälzische Finanzminister Deubel muss ins Gefängnis. Für dreieinhalb Jahre. Zu dieser Haftstrafe hat ihn das Landgericht Koblenz im Nürburgring-Prozess verurteilt.

Der ehemalige rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD, r) mit Anwalt Rüdiger Weidhaas Der ehemalige rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD, r) mit Anwalt Rüdiger Weidhaas Quelle: dpa/Picture Alliance

Koblenz - Im Nürburgring-Prozess hat das Landgericht Koblenz den ehemaligen rheinland-pfälzischen Finanzminister Ingolf Deubel zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Die Richter befanden den SPD-Politiker in 14 Fällen der Untreue sowie der uneidlichen Falschaussage im Untersuchungsausschuss des Landtages zum Nürburgring-Ausbau für schuldig. (Az.: 2050 Js 37425/10)

In dem Fall ging es um die 2009 gescheiterte Privatfinanzierung des Baus eines überdimensionierten Freizeitparks an der Eifel-Rennstrecke. Dieser kostete rund 330 Millionen Euro. Als sich kein Investor fand, musste das Land einspringen und Deubel zurücktreten.

Die Schienen der kaum genutzten Achterbahn "Ring-Racer" des Freizeitparks am Nürburgring Die Schienen der kaum genutzten Achterbahn "Ring-Racer" des Freizeitparks am Nürburgring Quelle: dpa/Picture Alliance

Deubel-Verteidiger plädierte auf Freispruch

Mit dem Urteil blieb die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts etwas unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine vierjährige Freiheitsstrafe gefordert hatte. Die Anklage hatte Deubel vorgeworfen, mehrere hunderttausend Euro veruntreut und Geld des Landes in Höhe von zwölf Millionen Euro gefährdet zu haben. Der Politiker selbst beteuerte in dem seit Oktober 2012 dauernden Verfahren stets seine Unschuld. Sein Verteidiger plädierte auf Freispruch.

Deubel sei seinerzeit bei der Nürburgring GmbH der faktische Geschäftsführer gewesen, betonte der Vorsitzende Richter Winfried Hetger. Er habe betriebsintern und nach außen Entscheidungen getroffen und so bestimmenden Einfluss beim Projekt «Nürburgring 2009» gehabt. Der eigentliche damalige Geschäftsführer Walter Kafitz wurde wegen Untreue in sieben Fällen zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten verurteilt.

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