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Hummer-HMMWV-Nachfolger: Oshkosh L-ATV - Dieser Panzer ist der (neue) Hummer

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Die US-Armee wechselt die Marke: Von 1983 bis 2012 fuhren amerikanische Soldaten AM-General HMMWV. Im kommenden Jahr ersetzt das Oshkosh L-ATV den „Humvee“.

Oshkosh L-ATV: Dieses Ungetüm wird der Nachfolger des HMMWV von AM General Oshkosh L-ATV: Dieses Ungetüm wird der Nachfolger des HMMWV von AM General Quelle: oshkoshdefense

Washington/USA – Das kantige Militärfahrzeug mit dem seltsamen Namen kennt jeder aus dem Fernsehen. Die US-Armee schickt das „High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle”, kurz HMMWV, seit etwa 30 Jahren in jedes Krisengebiet. Im Militär-Jargon heißt der 2,4-Tonner (ohne Panzerung) „Humvee“. Für den Schauspieler Arnold Schwarzenegger (und viele andere Interessenten) entstand die zivile Version Hummer.

Mittlerweile haben sich die Anforderungen des Militärs geändert. Das Humvee sollte Soldaten mobil machen, nicht schützen. Fahrwerk, Antrieb und Bremsen sind zu schwach für eine nachgerüstete Panzerung. Die meisten Fahrzeuge parken ein Viertel ihres Lebens in der Werkstatt, andere sogar gut 30 Prozent. Die US-Armee sucht seit einigen Jahren einen Nachfolger. Der steht jetzt fest: Das neue leichte Kampffahrzeug kommt von Oshkosh Defense.

Hummer-Nachfolger: Oshkosh L-ATV

Jedes Fahrzeug kostet knapp 400.000 US-Dollar Jedes Fahrzeug kostet knapp 400.000 US-Dollar Quelle: oshkoshdefense Viele Rüstungsfirmen bewarben sich auf den Vertrag mit dem US-Militär – es ging um eine Summe von bis zu 30 Milliarden US-Dollar (etwa 26,4 Milliarden Euro). Oshkosh Defense, AM General und Lockheed Martin schafften es in die engere Wahl. Jeder Hersteller stellte 22 Prototypen zur Verfügung. Nach einer gut dreijährigen Testphase erhielt Oshkosh den Zuschlag.

In zehn Monaten sollen die ersten JLTV (Joint Light Tacticle Vehicles, deutsch: leichte Mehrzweck-Kampffahrzeuge) ausgeliefert werden. Vorerst geht es um 16.901 Einheiten für 6,7 Milliarden US-Dollar. Insgesamt sollen 54.500 Fahrzeuge für je knapp 400.000 US-Dollar entstehen. Ursprünglich geplant war ein Stückpreis von 250.000 US-Dollar.

Warum Oshkosh den Zuschlag erhalten hat, wurde nicht begründet. Die Konkurrenten seien laut US-amerikanischen Zeitungsberichten über ihre Platzierung informiert worden. Sie dürfen Protest einlegen.

JLTV für das US-Militär: Sparsamer, gepanzert, ein halber Meter Federweg

Zum Hummer sind mittlerweile alle Daten bekannt. AM General lieferte ihn mit vier V8-Dieseln (150 bis 300 PS) und einem V8-Benziner (200 PS) aus. Zum Nachfolger verrät Oshkosh nur wenig. Man habe das JLTV umfangreich getestet. Es sei kugelsicher wie ein leichter Panzer und würde Sprengsätzen Standhalten, sagt der Hersteller. Zudem soll es im Gelände so gut fahren wie ein Baja-Renner.

In einer Broschüre zum Auto schreibt Oshkosh von gut 50 Zentimetern Federweg, einem adaptiven Fahrwerk und viel höheren Geschwindigkeiten im Gelände. Der Motor soll vergleichsweise sparsam fahren und sich auf die Umgebung einstellen.

In ersten Werbevideos geht es um viele Jahre Erfahrung und die Sicherheit der Truppen. Ob es irgendwann eine zivile Version geben wird, ist nicht bekannt.

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