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Frankreich plant Abwrackprämie für alte Autos - Diesel-Debatte auf französisch

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Liebevoll verwahrloste Altautos gehören in Frankreich einfach zum Straßenbild - noch. Die Regierung will mit einer neuen Abwrackprämie den Pkw-Altbestand verringern.

In Frankreich fahren rund drei Millionen alte Fahrzeuge, die für die geplante Abwrackprämie in Frage kommen (Foto: privat) In Frankreich fahren rund drei Millionen alte Fahrzeuge, die für die geplante Abwrackprämie in Frage kommen (Foto: privat) Quelle: Björn Tolksdorf

Paris – Alte Diesel von der Straße? Darüber wird in Deutschland seit dem Sommer angeregt diskutiert. Mittlerweile rabattiert die Industrie den Umstieg auf neue Fahrzeuge. Im Nachbarland Frankreich ist man da schon weiter. Die Regierung will mit neuen Prämien den Austausch von Diesel-Pkw von vor 2001, aber auch die Verschrottung von Benzinern mit Zulassung vor 1997 beschleunigen.

Umweltminister Nicolas Hulot kündigte an, dass entsprechende Zuschüsse im Haushaltsplan für 2018 stehen werden, der in der kommenden Woche vorgestellt werden soll. Denmach will das Umweltministerium vorschlagen: Zuschüsse von 500 bis 1.000 Euro beim Kauf eines saubereren Autos sollen künftig allen Bürgern zur Verfügung stehen. Bisher sind sie nur Familien mit niedrigen Einkommen zugänglich.

Drei Mio. Pkw kommen in Frage

Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot Quelle: dpa/Picture Alliance Dafür muss ein Benziner mit Erstzulassung vor 1997 oder ein Diesel mit Erstzulassung vor 2001 abgemeldet werden. Wer auf ein Elektroauto umsteigt, erhält künftig 2.500 Euro Wechselprämie zusätzlich zu 6.000 Euro Elektro-Prämie, wenn der Vorschlag durchkommt. Weitere Zuschüsse soll es für den Umstieg auf saubere Heizanlagen geben.

Das Geld soll nicht nur beim Kauf eines Neuwagens, sondern auch beim Kauf eines verbrauchsarmen Gebrauchtwagens gezahlt werden. Für einkommensschwache Haushalte soll sich die Prämie auf 2.000 Euro verdoppeln. Wenn dieser Bonus ausgeschüttet werde, könne das den Kaufpreis eines kleinen, gebrauchten Fahrzeugs ungefähr halbieren, so Nicolas Hulot.

Nach Mitteilungen der Umweltbehörde kommen in Frankreich etwa drei Millionen Fahrzeuge für die Forderung in Frage. Laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ hofft Minister Hulot, dass 100.000 Fahrzeughalter schon 2018 von dem Angebot Gebrauch machen. Denn parallel zieht Frankreich die finanziellen Daumenschrauben an: Der CO2-Ausstoß soll schon nächstes Jahr deutlich höher besteuert werden als heute. Bis 2040 sollen in Frankreich keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden.

 

Quelle: Reuters

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