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'Spiegel': Ministerium löschte 2008 Hinweise auf Abgas-Betrug - Die Methoden waren -angeblich - bekannt

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Im Jahr 2008 sollen im Umweltministerium Hinweise auf Abgasbetrug gelöscht worden sein. Das schreibt der 'Spiegel' mit Verweis auf interne Dokumente.

Trug zu Zeiten der Dokumente die politische Verantwortung im Umwelministerium: SPD-Chef Sigmar Gabriel (Archivbild) Trug zu Zeiten der Dokumente die politische Verantwortung im Umwelministerium: SPD-Chef Sigmar Gabriel (Archivbild) Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin - Beamte des Bundesumweltministeriums haben nach Informationen des "Spiegel" frühe Hinweise auf Abgas-Manipulationen bei Dieselfahrzeugen gelöscht. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, strichen Ministerialbedienstete 2008 Passagen aus einem Konzept für ein neues Überwachungssystem von Fahrzeugen, das Mitarbeiter des Umweltbundesamt erstellt hatten.

Darin wurde den Angaben zufolge erläutert, wie Einrichtungen funktionieren, mit denen die Motorsteuerung im Testzyklus auf dem Rollenprüfstand die Abgasreinigung hochfährt, damit die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide nicht überschritten werden. Ein Beamter notierte an diesen Stellen des Dokuments demnach handschriftlich "Tretminen".

Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren. Er wies darauf hin, dass das Ministerium in den vergangenen Jahren viel unternommen habe, um "Änderungen im Abgasbereich herbeizuführen".

Das Papier aus dem Umweltbundesamt stammt aus einer Zeit, in der zwischen der Verkehrsabteilung und der politischen Leitung Eiszeit herrschte. Axel Friedrich leitete damals die Verkehrsabteilung - heute ist der Umweltexperte ein ebenso profilierter wie umstrittener Kontrahent der Autoindustrie.

Bundesumweltminister war damals Sigmar Gabriel (SPD), Staatssekretär war Matthias Machnig. Beide forderten im Zusammenhang mit einer Zulassungsverordnung für Rußfilter Friedrichs Versetzung.

 

Quelle: dpa

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