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Die große Ungewissheit vor dem Start

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Nick Heidfeld musste in Barcelona aussetzen. Eine hartnäckige Erkältung hat sein Testprogramm für zwei Tage unterbrochen. Jetzt darf erst einmal Vitaly Petrov ans Steuer. Zeit für Heidfeld, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.

Nick Heidfeld ist krank. Seit einer Woche schleppt der neue Renault-Pilot eine Erkältung mit sich herum. "Ich dachte eigentlich, dass ich das bis zum Testbeginn auskuriert habe, aber die Erkältung geht nicht weg. Ich habe mich heute morgen im Auto nicht wohlgefühlt." Heidfeld gab Petrov den Vorzug, ruht sich nun zwei Tage aus und sitzt ab Donnerstagnachmittag für anderthalb Tage im Auto.

Renaults neue Nummer eins hatte in den ersten vier Stunden wenigstens Gelegenheit, einen Teil des Facelifts zu fahren, das Renault nach Barcelona gebracht hat. Der Heckflügel und der Unterboden sind neu. "Bis ich übermorgen wieder im Auto sitze, ist das Paket komplett", meint Heidfeld. Erster Eindruck der Aufrüstung: "Obwohl wir nur Daten gesammelt haben, fühlte es sich schon gut an."

Webbers Bestzeit keine Überraschung

Nick Heidfeld hängt auch am ersten Tag der Abschlusstestfahrten voll in der Luft. Zu Mark Webbers Bestzeit meinte der Mönchengladbacher: "Ich weiß nur, dass Red Bull schnell und Ferrari zuverlässig ist. Red Bull ist vorne, aber ich weiß nicht, wie weit. Insofern ist Marks Bestzeit keine Überraschung."

Heidfeld steht vor seiner zwölften Formel 1-Saison vor einem Rätsel: "Ich bin noch nie mit einer so großen Ungewissheit in eine neue Saison gegangen wie diesmal. Bei Michelin wussten wir über die Spritmengen unserer Mitstreiter ganz genau Bescheid. Bridgestone gab uns einen Anhaltspunkt, aber von Pirelli hören wir nichts."

Renault verliert viel Zeit mit Problemen

Stichwort Standfestigkeit. Da fällt Heidfeld Kritik ein: "Wir haben zu viel Zeit mit Problemen verloren. Nichts, was wir nicht lösen könnten, aber trotzdem ärgerlich. Gerade in diesem Jahr ist Streckenzeit wertvoll, weil es so viele neue Systeme zu testen gibt." Auto und Reifen sind für Heidfeld noch immer kein offenes Buch. "Ich konnte noch nicht alle Parameter verändern, um zu sehen wie das Auto und die Reifen in bestimmten Situationen reagieren. Wir haben zwar eine Idee, sind aber noch nicht am Optimum."

Das Knöpfedrücken geht jetzt etwas einfacher von der Hand, im Schlaf funktioniert es jedoch noch nicht. Multitasking ist gefragt: "Es sind mit KERS und dem Heckflügel zwar nur zwei Funktionen mehr, aber die musst du zum gleichen Zeitpunkt einsetzen. Mit Schalten und Lenken sind das vier Arbeitsschritte auf einmal, und das ist klar am Limit."

Heidfeld war auf Bahrain eingestellt

Aller Schwierigkeiten zum Trotz kann es Heidfeld nun kaum noch erwarten, dass die Saison endlich losgeht. Die Absage von Bahrain gibt zwar den Teams etwas mehr Zeit Kinderkrankheiten der Autos zu kurieren, doch als Fahrer geht es dem 33-jährigen Deutschen wie einem Rennpferd vor dem Start. "Der ganze Kopf war auf das erste Rennen in Bahrain eingestellt. Dass wir jetzt noch zwei Wochen warten müssen, kommt einem wie eine Ewigkeit vor."

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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