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VW setzt auf E-Autos, doch der Diesel bleibt wichtig - Die "elektrische Welt" als Chance

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E-Autos sollen Volkswagen endgültig aus der Image-Krise führen. Laut Marken-Chef Diess sind die Wolfsburger hier besser aufgestellt, als jedes andere Unternehmen.

Volkswagen Markenchef Herbert Diess vor einer der großen Wolfsburger Zukunftshoffnungen: Dem elektrischen Kompakten ID, vorerst ein reines Concept-Car Volkswagen Markenchef Herbert Diess vor einer der großen Wolfsburger Zukunftshoffnungen: Dem elektrischen Kompakten ID, vorerst ein reines Concept-Car Quelle: dpa / Picture Alliance

Wolfsburg - Keine Frage: Volkswagen hat im Zuge des Dieselskandals viel Vertrauen verspielt. "Aber wir konnten unsere Marktposition zuletzt wieder stärken", erklärt Markenchef Herbert Diess. Und setzt nach: "Ich denke schon, dass wir 2018 für die Marke Volkswagen die Krise hinter uns lassen." Dabei helfen solle vor allem die Elektromobilität.

Abschied vom Diesel in den USA

Von einem schnellen Wandel hin zur E-Mobilität geht er allerdings nicht aus: ""In Europa bleibt der Diesel für große Fahrzeuge und hohe Laufleistungen weiterhin eine Alternative, obwohl er teurer wird und vielleicht die Vorteile bei der Mineralölsteuer in den nächsten Jahren geringer werden könnten." In den USA dagegen habe sich Volkswagen vom Diesel verabschiedet: "Wir sehen auch perspektivisch keine Möglichkeit, weil die Abgasgesetze in den USA noch mal schärfer sind und die Amerikaner Diesel und Benziner auch steuerlich gleich behandeln. Da macht es ökonomisch keinen Sinn."

VW "besser aufgestellt als jedes andere Unternehmen"

Der VW-Markenchef glaubt auch: "Wir sind für die elektrische Welt besser aufgestellt als jedes andere Unternehmen." Haupttreiber der Elektrifizierung seien die von 2020 an strengeren Grenzwerte beim Klimagas Kohlendioxid. "Wir haben heute noch eine Lücke zu den gesetzlich geforderten 95 Gramm (CO2 pro Kilometer), die Volkswagen erreichen muss. Diese Lücke werden wir konventionell nur zum Teil schließen können. Der Verbrennungsmotor ist auch mit leichter Elektrifizierung nicht in der Lage, wesentlich unter 80 Gramm zu kommen", erklärte Diess. Der effizienteste Hebel sei das E-Auto. "Dazu brauchen wir in Europa 2020 rund 100.000 Elektrofahrzeuge der Marke Volkswagen. Wir trauen uns das zu."

Elektro-Kompakter ID günstiger als der Golf?

Eine Chance sei die Elektro-Quote in China: "China treibt uns, China ist politisch sehr entschlossen, der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen", sagte Diess. Um den bisherigen Marktanteil in China halten zu können, brauche die Marke VW dort 2025 rund 600.000 Elektrofahrzeuge. Es gehe darum, E-Autos wettbewerbsfähig zu machen. "Das wird uns gelingen", meinte Diess. Der entsprechende Baukasten werde den Hoffnungsträger ID deutlich günstiger machen als den E-Golf. Fünf verschiedene E-Modelle seien beschlossen, damit sollten alle Kernsegmente weltweit abgedeckt werden.

Unklar bleibt, ob VW selbst Batteriezellen fertigen wird. Heute gebe es bei den Zellen zwei maßgebliche südkoreanische Partner, einen Anbieter in Japan und weitere stünden in China in den Startlöchern, erklärte Diess. Zwar habe VW eine Pilotfertigung in Salzgitter beschlossen. "Aber ob man wirklich selber Zellen fertigen muss, das würde ich noch nicht eindeutig mit Ja beantworten."

 

Quelle: dpa

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