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Bundesverkehrswegeplan: Was sind Radschnellwege? - Die Autobahn für Fahrradfahrer

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In den Niederlanden gibt es bereits 300 Kilometer Radschnellwege. Auch in Deutschland sollen die Rad-Schnellrouten im Rahmen des Verkehrswegeplans ausgebaut werden.

Radschnellwege: Die für das zügige Fahrradfahren geeigneten Strecken sollen Geschwindigkeiten von mindestens 20 km/h erlauben Radschnellwege: Die für das zügige Fahrradfahren geeigneten Strecken sollen Geschwindigkeiten von mindestens 20 km/h erlauben Quelle: picture alliance / dpa

Köln - Das Bundeskabinett hat den von Alexander Dobrindt vorgestellten Verkehrswegeplan beschlossen. In den nächsten Jahre sollen demnach 270 Milliarden Euro in den Ausbau und die Instandhaltung von Straßen, Schienen und Flußwegen fließen. Auch Radfahrer sollen von den Investitionen profitieren. Denn der Bund plant, sich künftig stärker am Bau von Radschnellwegen zu beteiligen. Doch was ist das überhaupt?

Radschnellwege sind zum Teil überregionale Schnellstraßen für Fahrradfahrer. Die Strecken sollen so gestaltet werden, dass sie Geschwindigkeiten von mindestens 20 km/h ermöglichen. "Die maximalen Zeitverluste durch Anhalten und Warten sollen außerorts bei maximal 15 und innerorts bei maximal 30 Sekunden je Kilometer liegen", sagt Hans-Ulrich Sander vom Tüv Rheinland. Der Schnellweg ist dabei so breit, dass zwei Fahrräder nebeneinander fahren und von einem dritten überholt werden können. "Das sind circa vier Meter."

Fahrrad statt Auto

Ein Radschnellweg soll an querenden Straßen entweder Vorfahrt haben. "Oder er wird dort insbesondere bei starkem Verkehr mit einem Tunnel oder einer Brücke geführt", erklärt Sander. Um zügig voranzukommen, gehören außerdem geringe Steigungen, eine gute Fahrbahnoberfläche und keine zu engen Kurven dazu. Um Fußgänger nicht zu gefährden, haben Radler separate Wege. Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen laut Tüv Rheinland, dass unter diesen Bedingungen eine Strecke von 10 km in einer halben Stunde zurückgelegt werden kann. "Grund genug auch für viele eingefleischte Autofahrer, für die eine oder andere Fahrt auf das Fahrrad umzusteigen", sagt Sander.

Der Begriff Radschnellweg ist in Deutschland bisher weder eine offizielle Bezeichnung im Sinne der Straßenverkehrsordnung, noch kommt er in den derzeit gültigen Regelwerken zum Straßenbau vor, sagt Sander. Nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sind je nach Auslegung des Begriffs in Deutschland bisher nur zwischen 10 und 40 Kilometer als Radschnellweg gestaltet - im Gegensatz zu den Niederlanden, wo es aktuell 300 Kilometer seien.

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Quelle: dpa

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