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Kraftfahrt-Bundesamt bekommt eigenes Gelände für Abgastests - Der Bund prüft Autoabgase endlich selbst

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Um die Abgaswerte von Autos besser und unabhängig zu kontrollieren, hat der Bund jetzt ein Tausende Quadratmeter großes Grundstück nahe Flensburg gekauft.

Mit solchen mobilen Abgasmesssystemen will das KBA 2017 eigene Abgasmessungen durchführen Mit solchen mobilen Abgasmesssystemen will das KBA 2017 eigene Abgasmessungen durchführen Quelle: KBA

Harrislee - Die Pläne des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) für ein eigenes Prüfzentrum werden konkret. Im Ort Harrislee an der dänischen Grenze baut das KBA ab 2017 eine große Abgasprüfanlage. In der kleinen Gemeinde nahe Flensburg hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) am 11. Januar ein rund 6.000 Quadratmeter großes Grundstück in einem Gewerbegebiet gekauft, wie ein Bima-Sprecher mitteilte. Auf dem Gelände befindet sich bislang ein TÜV-Prüfdienst.

KBA baut eigenes Prüf-Labor

Dort soll jetzt ein Abgas-Prüflabor errichtet werden. In dem Labor will das KBA die Abgase zufällig ausgewählter Fahrzeuge überprüfen, um Manipulationen besser und schneller zu enttarnen. Für diese Tests hatte die Behörde im Herbst 2016 schon zwei mobile Mess- und Prüfanlagen angeschafft. Die am Kofferraum von Autos angebrachten Pems-Geräte (Portable Emission Measurement System) untersuchen die Abgasanlagen im normalen Fahrbetrieb auf der Straße. Das Amt will die Autos dafür anmieten.

Mehr als ein Jahr dauert die Umsetzung

Die Tests hatte Bundesverkehrsminister Dobrindt vor fast einem Jahr in einem Interview der "Bild"-Zeitung angekündigt. "Diese zusätzlichen Prüfungen sollen helfen, durch den VW-Skandal verspieltes Vertrauen in die Autoindustrie wiederherzustellen", sagte er damals. Bisher musste das KBA bei der Beurteilung von Abgaswerten auf Angaben externer Dienstleister wie TÜV oder Dekra zurückgreifen. Experten hatten jedoch mögliche Abhängigkeiten zwischen ihnen und Autoherstellern kritisiert.

Starttermin ist noch unklar

Wie und wann genau das KBA das Gelände und womöglich auch die dortigen Anlagen künftig nutzt, wollte der Ministeriumssprecher mit Verweis auf das noch laufende Verfahren nicht sagen. Der Inhaber des familiengeführten TÜV-Betriebs begründete den Verkauf und die geplante Aufgabe seines Betriebes mit Altersgründen.

Quelle: DPA

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Avatar von TimoFriedmann
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