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Streit um Brilliance-Crashtest - Der ADAC bleibt dabei: Null Sterne für den China-Kracher

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Die China-Limousine Brilliance BS4 fiel vor fünf Jahren sang- und klanglos durch den ADAC-Crashtest. Jetzt zweifelt der BR das Ergebnis an, zu Unrecht.

Beim Crashtest im Jahr 2009 bekam der Brilliance BS4 null Sterne Beim Crashtest im Jahr 2009 bekam der Brilliance BS4 null Sterne Quelle: Screenshot

München - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Seit dem Skandal rund um den Autopreis „Gelber Engel“ steht der gesamte ADAC in der Kritik, Reifen- und Crashtests werden angezweifelt. Die jüngsten Vorwürfe kommen vom Bayerischen Rundfunk (BR) und betreffen die miserablen Crash-Ergebnisse der chinesischen Limousine Brilliance BS4 aus dem Jahr 2009.

Der BR wirft dem ADAC vor, die China-Limo damals mit null Sternen bewertet zu haben, während sie in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden drei Sterne bekommen habe. Dieser Darstellung widerspricht der ADAC jetzt vehement.

ADAC: Es gab nur einen Test

Die Autoclubs in den anderen Ländern hätten überhaupt keinen eigenen Crash durchgeführt, sagt eine Sprecherin, sondern die Ergebnisse des ADAC übernommen. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Kurz vor dem Test des BS4 sei eine neue Euro NCAP-Norm in Kraft getreten, die eine umfangreiche Sicherheitsausstattung mit ESP und Gurtwarnern fordert. Nach der alten Norm hätte der BS4 drei Sterne bekommen, nach er neuen null Sterne. Das hatte der ADAC kommuniziert. Bei der Berichterstattung des BR seien nun die beiden Ergebnisse durcheinander gewürfelt worden.

Der Vorwurf des BR, der ADAC hätte mit Absicht einen Monat nach Inkrafttreten der neuen Norm die vorab gelieferten China-Limousinen getestet, weist der Autoclub ebenfalls zurück. Die neuen Anforderungen seien allen Autoherstellern seit Langem bekannt gewesen.

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