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Elektroautos: Kostenvergleich mit Benziner und Diesel - Das kosten Elektroautos im Alltag

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Auf den ersten Blick kosten Elektroautos deutlich mehr als Autos mit Verbrenner. Der ADAC verglich nun die Kosten pro Kilometer. Ergebnis: E-Autos können sich rechnen.

BMW mit Strom oder mit Verbrenner? Der ADAC wagt den Kostenvergleich der Antriebskonzepte BMW mit Strom oder mit Verbrenner? Der ADAC wagt den Kostenvergleich der Antriebskonzepte Quelle: BMW

München - Elektroauto fahren? Viel zu teuer. Aber stimmt das auch? Nein, sagt der ADAC. In der Gesamtkostenbilanz schneiden Elektroautos demzufolge heute bereits mindestens konkurrenzfähig, oft sogar besser ab als vergleichbar motorisierte und ausgestattete Verbrenner-Fahrzeuge.

Der Autoclub berechnete die durchschnittlichen Kosten pro Kilometer bei einer durchschnittlichen Haltedauer von fünf Jahren und 15.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr. In die Berechnungen fließen sämtliche Kosten des Betriebs ein: Neben dem Anschaffungspreis sind das Versicherung, Steuer, Wartung, Reparaturen, Reifen, Kraftstoffkosten sowie Wäsche und Pflege.

Den größten Anteil an den Kosten des Autos hat üblicherweise der Wertverlust eines Neuwagens. Hier liegt auch die größte Unschärfe des ADAC-Vergleichs: Der weitaus überwiegende Teil der privaten Autokäufer in Deutschland kauft einen Gebrauchtwagen oder eine Tageszulassung, die statistisch ebenfalls als Gebrauchtwagen erfasst wird. Damit sinkt dieser Kostenpunkt in der Realität deutlich.

Elektroautos: Wirklich viel teurer?

Kostenvergleich zwischen Autos mit Verbrennungsmotor und vergleichbaren Elektroautos: Die Stromer sind im Grunde längst konkurrenzfähig - außer bei der Reichweite Kostenvergleich zwischen Autos mit Verbrennungsmotor und vergleichbaren Elektroautos: Die Stromer sind im Grunde längst konkurrenzfähig - außer bei der Reichweite Quelle: ADAC Für den Vergleich wählte der ADAC zu den Elektroautos vergleichbar motorisierte Fahrzeuge und spezifizierte in etwa vergleichbare Ausstattungen. In die Elektroautos packen die Hersteller nämlich meist schon in der Basis einige zusätzliche Extras.

Beispiel VW E-Golf: Das 100 kW (136 PS) starke Modell koste zwar rund 36.000 Euro, lasse sich aber nicht mit einem Basis-Golf für gut 18.000 Euro vergleichen. Zum Vergleich zog der ADAC einen VW Golf 1.5 TSI in Highline-Ausstattung heran, der mit weiteren Extras bereits gut 30.000 Euro kostet. Zieht man noch die Förderprämie für Elektroautos von 4.000 Euro ab, schrumpft der Kostenvorteil des Benziners deutlich.

Die Verbräuche der Fahrzeuge ermittelte der ADAC im selbst entwickelten „Eco-Test“. Er basiert auf dem offiziellen WLTP-Zyklus, mit Modifikationen wie einer höheren Autobahngeschwindigkeit oder mehr Ladung.

BMW, Smart und Tesla mit Strom günstiger

Ergebnis: Insbesondere bei hohen Laufleistungen lohnen sich im Vergleich die niedrigeren Stromkosten und die günstigere Wartung bei Elektroautos. Wer allerdings regelmäßig weite Strecken fährt, muss auf eine praxisgerechte Reichweite achten. Die fehlt den meisten am Markt erhältlichen Elektroautos weiterhin.

Dennoch: Mit einem BMW i3 fährt man laut ADAC pro Kilometer günstiger als mit einem BMW 218 Active Tourer, egal ob Benziner oder Diesel. Der allerdings beim Platzangebot deutlich mehr bietet als der i3. Ein Smart fortwo lässt sich elektrisch günstiger fahren als mit Benzin. Ein Hyundai Ioniq Elektro liegt bei den Kilometerkosten ebenso unterhalb eines Hyundai i30 wie ein Tesla Model X im Vergleich zu einem Audi SQ7. Den Audi zog der ADAC zum Vergleich heran, weil Tesla keine Autos mit Verbrennungsmotoren produziert.

Teurer fährt man mit Strom beispielsweise im VW Up und Golf – wenn auch nur knapp. Ein Renault Zoe und Nissan Leaf liegen bei den Gesamtkosten pro Kilometer sogar deutlich oberhalb ihrer Verbrenner-Pendants Renault Clio oder Nissan Micra. Wobei auch hier gilt: Der Leaf fährt nominell eine Klasse über dem Micra.

Link: ADAC-Vergleich zu Kilometerkosten von Elektroautos

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