• Online: 2.185

Skoda Rapid Spaceback 1.2 TSI: Fahrbericht - Das ist (eigentlich) der Golf von Skoda

verfasst am

Mit dem Rapid Spaceback will Skoda Schwung in die Kompaktklasse bringen. Das Fließheck kommt dem VW Golf sehr nahe. Wir fuhren im Vorserienmodell.

Wir konnten Skodas neues Fließheckmodell auf einer Erprobungsfahrt testen Wir konnten Skodas neues Fließheckmodell auf einer Erprobungsfahrt testen Quelle: Skoda

Von Wolfgang Gomoll

Starnberg - Ist es ein Kombi oder ist es keiner? Für Skoda-Designer Josef Kaban ist die Antwort klar. „Der Spaceback ist ein Fließheck-Modell“, sagt der Tscheche. Doch der Heckvergleich mit einem Skoda Octavia Combi legt eine andere Sichtweise nahe.

Von hinten betrachtet, sehen sich beide Autos zum Verwechseln ähnlich. Zumal der Spaceback mit 415 bis 1.380 Litern Kofferraumvolumen alles andere als eine bessere Schublade ist. Wer sich ab dem 19. Oktober für das Style-Paket entscheidet, bekommt eine verlängerte Heckscheibe, ein riesengroßes Glasdach, schwarze Außenspiegel, abgedunkelte Nebel- und Heckleuchten. Der Preis für die coole Optik? Rund 1.900 Euro - zusätzlich zum Grundpreis von 15.000 Euro. Damit bleibt der Skoda gut 3.000 Euro günstiger als ein Golf - und bietet 35 bis 110 Liter mehr Kofferraum. (Golf: 380 - 1.270 Liter)

Wer lieber eine konventionelle Heckklappe will, bekommt bei Skoda auch das. Die Wahlmöglichkeit hat der Kunde dem Skoda-Chef Wilfried Vahland zu verdanken. „Wir haben uns gestritten, welche Variante die richtige ist. Dann kam der Herr Vahland und hat gesagt 'macht beide'“, erinnert sich Design-Chef Kaban. Dass der Spaceback Skoda vorbehalten bleibt, ist ebenfalls ein Vorrecht, das sich Wilfried Vahland im VW-Konzern erkämpft hat.

Die Premiere des Spaceback findet eigentlich erst auf der IAA in Frankfurt statt, die Markteinführung folgt im Oktober. Also ab ins Vorserienmodell.

Alles andere als eine Notlösung. Hinter die Heckklappe passen bis zu 1.380 Liter Alles andere als eine Notlösung. Hinter die Heckklappe passen bis zu 1.380 Liter Quelle: Skoda

Skoda bleibt Skoda

Bei allen optischen Retuschen und Individualisierungsmöglichkeiten bleibt ein Skoda immer noch ein Skoda. Und die praxisorientierten Kunden erwarten gewisse Details. Ganz wichtig: der Platz. Trotz der vergleichsweise kurzen 4,30 Metern sitzt man im Spaceback vorn und hinten mit viel Freiheit. Dabei ist das Fließheck knapp 18 Zentimeter kürzer ist als die Rapid Limousine. Auch die Verarbeitung ist gewohnt solide.

Im Innenraum regiert Hartplastik, aber durch die verschiedenen Farben und die chromglänzenden Applikationen wirkt das Cockpit jetzt wertiger. Dazu passt das handliche Dreispeichen-Lenkrad. Erst später wird die Rapid Limousine ebenfalls das neue Interieur erhalten.

Verbessertes Fahrverhalten im Spaceback

Das Lenkrad wurde überarbeitet. Es bietet jetzt auf beiden Seiten Bedienelemente. Die Veränderungen folgen auch in der Limousine Das Lenkrad wurde überarbeitet. Es bietet jetzt auf beiden Seiten Bedienelemente. Die Veränderungen folgen auch in der Limousine Quelle: Skoda Passend zum neuen Volant wurde auch die Lenkung verändert. Statt einer hydraulischen gibt es jetzt eine elektromechanische Lenkung. Mit ihr lässt sich der 1.170 Kilogramm schwere Rapid direkter und feinfühliger um Kurven zirkeln.

Die Architektur des Spaceback unterscheidet sich nicht von den anderen Modellen der Baureihe. Aber das bedeutet nicht, dass das Fahrwerk nicht verbessert wurde. „Wir haben dem Spaceback die Stuckerneigung ausgetrieben“, erzählt Technik-Chef Frank Welsch. In der Tat war das unangenehme Zittern des Vorderwagens deutlich reduziert.

Als Greenline spart der Fließheck-Skoda

Auch bei den Motoren bedienen sich die Tschechen im VW-Technikregal. Vier Benziner zwischen 75 und 122 PS und zwei Diesel mit 90 und 105 PS stehen zum Marktstart zur Verfügung. Wer besonders sparsam unterwegs sein will, kann zur Greenline-Version greifen. Die kommt mit 1,6-Liter-Selbstzünder, rollwiderstandsarmen 15-Zoll-Reifen, einem glatteren Unterboden und speziell getönten Scheiben. Die verhindern die Aufheizung des Autos und reduzieren damit den Einsatz der Klimaanlage. Dann verbraucht der Rapid Spaceback nur 3,8 Liter auf 100 Kilometer. Das entspricht dem Verbrauch des Golf mit 1,6-Liter-TDI, der Blue Motion Golf verbraucht 0,6 Liter weniger.

Der Grundpreis liegt bei 15.000 Euro. Für 1.900 Euro bekommt man das Style-Paket dazu Der Grundpreis liegt bei 15.000 Euro. Für 1.900 Euro bekommt man das Style-Paket dazu Quelle: Skoda Wer den Skoda nicht ständig über Langstrecken und Autobahnen scheucht, ist mit dem 1,2-Liter-TSI-Motor bestens bedient. Gefühlt geht das 90-PS-Triebwerk etwas zäh vorwärts, wenn man die Leistung schlagartig abrufen will. Aber immerhin sind nach 11,7 Sekunden die 100 km/h geknackt und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 180 km/h.

Allerdings gibt es dieses Aggregat nur mit Fünfganggetriebe. Und damit wirkt der Motor bisweilen etwas brummig. Den Durchschnittsverbrauch gibt Skoda mit 5,1 Litern auf 100 Kilometer an. In der 105-PS-Version wird der Skoda 1,5 Sekunden flotter, aber 0,3 Liter durstiger. Hier kann der Fahrer zwischen sechs Gängen wählen. Und damit bewegt sich der Spaceback eindeutig besser.

Skoda Rapid Spaceback - (vorläufige) Technische Daten

  • Model: Skoda Rapid Spaceback 1.2 TSI
  • Getriebe: manuelles Fünfgang-Getriebe
  • Leistung: 90 PS
  • Radstand: 2,60 Meter
  • Länge: 4,30 Meter
  • Gewicht: 1.170 Kilogramm
  • Vmax: 180 km/h
  • 0-100 km/h: 11,7 s
  • Verbrauch: 5,1 Liter auf 100 km
  • Kofferraumvolumen: 415 bis 1.380 Liter
  • Grundpreis: rund 15.000 Euro
  • Markteinführung: Oktober 2013
Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
91
Diesen Artikel teilen:
91 Kommentare: