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Vorwürfe gegen Mercedes - Daimler unterstützt als Sponsor Propagandakampagne für Chinas KP

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Kurz vor dem 18. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas ist die International Campaign for Tibet (ICT) auf eine staatliche gelenkte Propagandakampagne aufmerksam geworden, die neben zwei chinesischen Sponsoren auch Mercedes Benz und den Schweizer Uhrenhersteller Rolex als Unterstützer aufweist.

Berlin - Das "Nationale Zentrum für die Darstellenden Künste" (National Centre for the Performing Arts/ NCPA) in Peking hatte im Juli unter dem Titel "Party Flag Flying High" eine "Konzertreihe zur Feier der Zusammenkunft des 18. Nationalen Kongresses der Chinesischen Kommunistischen Partei" organisiert.

Singe ein Volkslied für die KP

Einzelne Veranstaltungen trugen Titel wie "Singe ein Volkslied für die Kommunistische Partei Chinas", "Hymne an die große Kommunistische Partei Chinas", "Singen der Sonne entgegen" und "Die Kommunistische Partei Chinas, liebe Mutter". Laut Internetseite des NCPA sollten die vorgetragenen Musikwerke die Moral stärken und "den Sieg der nationalen Befreiung und des sozialistischen Aufbaus erringen". Mercedes Benz ist in der Ankündigung als "strategischer Partner" der Veranstalter ausgewiesen.

Aus Sicht der International Campaign for Tibet wirft dieses Engagment von Mercedes Benz und damit der Muttergesellschaft Daimler AG einige Fragen auf. In einem Brief an den Daimler-Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche schrieb ICT-Geschäftsführer Kai Müller: "Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass diese Veranstaltungsreihe allein dem Zweck der propagandistischen Untermauerung der Einparteienherrschaft in China dient und Prinzipien wie Pluralismus, Meinungsfreiheit und Transparenz in eklatanter Weise zuwiderläuft.

Schwere Vorwürfe gegen Daimler

Konkrete Folge dieses Mangels an Pluralismus ist aktuell die Inhaftierung zahlreicher Personen im Vorfeld des Parteikongresses." Konkret wollte er in dem Schreiben wissen, mit welchen Mitteln Mercedes-Benz die Veranstaltungsreihe unterstützt habe und ob Daimler-Repräsentanten dabei zugegen gewesen seien.

Kai Müller weiter: "Teilt die Daimler AG das Ziel der Veranstalter, am Vorabend des Nationalen Kongresses der KP Chinas eine 'fröhliche und harmonische Atmosphäre zu schaffen, um das siegreiche Zusammenkommen des 18. Nationalen Kongresses der Kommunistischen Partei zu grüßen'?"

ICT-Geschäftsführer Kai Müller: "Die Daimler AG stützt durch derartiges Sponsoring die Bemühungen der KP Chinas, die Bevölkerung auf Linie zu bringen. Daimler unterstützt damit exakt das Gegenteil von Demokratisierung und Pluralismus in China, nämlich die Festigung von Kontrolle, den Mangel an Meinungsfreiheit und Pluralismus in China.

Die Sponsoringaktivität der Daimler AG ist beschämend, wenn gleichzeitig Regimekritiker inhaftiert werden und sich Tibeter aus Protest gegen die Politik Pekings anzünden. Der 'Wandel durch Handel' a la Daimler ist völlig inakzeptabel."

 

 

Quelle: dpa

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