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Chinesischer Staatschef stellt Zollerleichterungen für Autos in Aussicht - Chinas Öffnung sorgt für gute Aktienkurse

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Chinas Staatschef Xi Jinping hat nicht nur Zollerleichterung in Aussicht gestellt. Es soll auch Änderungen an der Eigentümerstruktur für Unternehmen in China geben.

Frankfurt- Die Aussicht auf sinkende Einfuhrzölle nach China und bessere Bedingungen für dort produzierende ausländische Unternehmen ließen am Dienstag die Aktien der europäischen Autofirmen steigen. Am späteren Vormittag gehörte der Branchenindex mit etwa 1,7 Prozent Plus zu den absoluten Favoriten.

Deutsche Hersteller profitierten besonders stark: Die Aktien von Daimler, Volkswagen und BMW waren mit Gewinnen zwischen 2 und 2,6 Prozent unter den Spitzenwerten im Dax zu finden. Der deutsche Leitindex stieg zugleich um etwa 1 Prozent.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte auf dem asiatischen Wirtschaftsforum im südchinesischen Bo'ao eine weitere Öffnung seines Landes versprochen. Unter anderem sollen Einfuhrzölle auf Autos, die gegenwärtig 25 Prozent ausmachen, noch in diesem Jahr "bedeutend" sinken. China ist für die deutschen Autobauer einer der wichtigsten Märkte überhaupt.

Mehr Selbstbestimmung für die Unternehmen

"Fürs Sentiment sind die Aussagen aus China sicher gut, aber es bleibt weiter unklar, was das letztlich den Autobauern bringen wird, also wie sich das fundamental auswirkt", sagte ein Analyst. Einerseits werde ein Großteil der deutschen Autos bereits vor Ort produziert, andererseits stünden die angedrohten Strafzölle auf US-Waren noch im Raum. "Und auch dort produzieren deutsche Autobauer und setzen ihre Fahrzeuge dann in China ab."

Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler hob vor dem Hintergrund des schwelenden Handelskonflikts mit den USA hervor: "Erstaunlicherweise scheint der Druck von US-Präsident Trump Wirkung zu zeigen - und da die Aussagen aus China vom Staatschef persönlich kommen, haben sie Gewicht." Der Experte rechnet nun damit, dass diese Zollerleichterungen tatsächlich kommen werden. "Das kann durchaus 2 oder 3 Prozent an den Gewinnen der Unternehmen ausmachen."

Doch für weit wichtiger hält er die ebenfalls in Aussicht gestellte Änderungen an der Eigentümerstruktur von Unternehmen, die in China wirtschaften. "Wenn nicht-chinesische Hersteller sich endlich zu gleichen Teilen oder sogar mehrheitlich an Unternehmen in China beteiligen dürfen, dann könnten sie diese Konzerne zunehmend in Eigenregie fahren", sagte der Metzler-Experte. "Und das ist noch wichtiger als das Zollthema."

 

 

Quelle: dpa

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