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Motorkultur

Brasilianische Schönheit: Der Puma GTB S1

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Wer hätte es gedacht: Unterm Zuckerhut findet man nicht nur am Strand wahre Schönheiten mit tollen Kurven, sondern auch auf der Straße – inklusive Chevy-Sechszylinder und Fiberglaskarosserie!

Denn auch in Brasilien wollte man in den 70ern nicht auf standesgemäße Karren mit ordentlich Vortrieb und einem Hauch Luxus verzichten. Und die gab es in Form des Puma GTB S1, der nur 701mal gebaut wurde und somit ein echter Exot unter den Muscle Cars ist. -->

 

Von 1964 bis 1997 bastelten fleißige Brasilianer – wegen der strikten Einfuhrgesetze zur Förderung der einheimischen Autoindustrie – ihre eigenen Kleinseriensportwagen, die zunächst auf DKW - und VW-Teilen basierten. Doch von 1973 an trauten sie sich mit dem GTB (Gran Turismo Brasilien), Teile des brasilianischen Chevy Opala aus dem GM-Regal zu nehmen und einen eigenes Muscle Car auf die Räder zu stellen.

Der Reihensechszylinder des GTB S1 hatte 4100cc und sorgte dafür, dass der Puma dank Gitterrohrrahmen, Fiberglaskarosserie und Heckantrieb die staubigen Pisten der Pampa unsicher machen konnte. 170 Sachen und von 0 auf 100 in 12,5 Sekunden waren drin. Im Inneren verwöhnten den Fahrer Ledersitze, elektrische Fensterheber und eine Klimaanlage. Für spezielle Anbauteile sorgten kleinere Firmen, die auch etwas an der gutbetuchten Fahrerschaft, die mehr als ein Jahr auch ihren fahrbaren Untersatz warten musste, verdienen wollten.

Der Puma GTB wurde nicht nach Nordamerika oder Europa exportiert und wurde bei 10 produzierten Einheiten im Monat nur 701mal gebaut. Ab 1979 lief dann auch schon der GTB S2 vom Band.

Nach der Öffnung Brasiliens für Importautos ging es mit Puma bergab, so dass die Firma heute nicht mehr existiert. Doch für den GTB S1 finden sich auch heute noch genügend Liebhaber, die ihre Schätze pflegen und bewachen. Da könnte es schwer werden, an einen ranzukommen. Doch vielleicht klappt es ja beim nächsten Brasilienurlaub!

Auch in Deutschland gibt es Puma-Freunde, die eines der 20 Modelle fahren und lieben. Hier könnt ihr euch die Karren mal genauer angucken – echte brasilianische Schönheiten!

 

 

Quelle: Motoraver Magazin

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