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BMW: Deutsche Händler drohen mit Verkaufsstopp ab 1. Oktober - BMW-Händler lehnen neue Verträge ab

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Droht BMW am kommenden Montag ein weitgehender Verkaufsstopp in Deutschland? Die deutschen Vertragshändler wollen einen neuen Vertrag nicht akzeptieren. Die Zeit drängt.

BMW-Niederlassung in Leipzig: Das überwiegend unabhängige Händlernetz des Münchner Herstellers will neue, ab 1. Oktober gültige Verträge nicht unterschreiben BMW-Niederlassung in Leipzig: Das überwiegend unabhängige Händlernetz des Münchner Herstellers will neue, ab 1. Oktober gültige Verträge nicht unterschreiben Quelle: dpa/Picture Alliance

München – BMW geht derzeit manches an die Nieren. Ein billiges Wortspiel, aber: Erst gestern veröffentlichte der Automobilkonzern zum ersten Mal seit 10 Jahren eine Gewinnwarnung und sorgte damit für sinkende Aktienkurse.

Heute nun wurde bekannt: Es knirscht massiv zwischen dem BMW-Konzern und den deutschen Vertragshändlern. Die BMW-Händler drohen dem Konzern mit einem Verkaufsstopp ab Montag dem 1. Oktober 2018. Ihr Verband teilte am Mittwoch mit: Nach dem Auslaufen der bestehenden Verträge an diesem Wochenende könnten die privaten BMW-Autohäuser keine Neufahrzeuge und Ersatzteile mehr bestellen.

Die vom Unternehmen vorgelegten neuen Verträge "werden wir so nicht unterschreiben", sagte der Verbandspräsident und Memminger BMW-Händler Peter Reisacher. BMW lehnt jedoch demnach weitere Verhandlungen über den Entwurf ab.

Händler kritisieren schlechtere Konditionen

Aus der BMW-Zentrale war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" über den Streit berichtet. Rund 550 der 600 BMW-Stützpunkte in Deutschland werden von privaten Händlern betrieben. BMW selbst unterhält nur rund 50 Autohäuser. Die deutschen BMW-Vertragshändler stehen nach Verbandsangaben für 11 Milliarden Euro Umsatz jährlich.

Der Zeitung zufolge wurden den Händlern im August 2018 Verträge zu deutlich schlechteren Konditionen zugestellt. Dies wollen die Händler nicht akzeptieren. Sie ignorierten demnach eine Mahnung aus dieser Woche und ließen eine Frist bis zum heutigen Mittwoch verstreichen.

Der Konzern verdiene Milliarden, während die Gewinnspannen der Händler schrumpften, so der Händlerverband. Außerdem befürchten die BMW-Händler eine Ausweitung des Direktgeschäfts von BMW am Handelsnetz vorbei. Der Verband strebt an, die alten Verträge weiterlaufen zu lassen, bis ein neuer partnerschaftlich ausgehandelt sei. Die Zeit drängt.

 

 

Quelle: dpa; Süddeutsche Zeitung; Handelsblatt

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