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Zahl der deutschen Fahrzeug-Rückrufe stark gestiegen - BMW führt 2015 die deutsche Rückruf-Statistik an

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In Deutschland musste 2015 bei deutlich mehr Fahrzeugen nachgebessert werden. Laut KBA-Zahlen riefen die Hersteller insgesamt 1,66 Millionen Wagen in die Werkstätten.

In Deutschland wurden 2015 insgesamt 1,66 Millionen zurückgerufen In Deutschland wurden 2015 insgesamt 1,66 Millionen zurückgerufen Quelle: picture alliance / dpa

Berlin - Im vergangenen Jahr mussten Autofahrer in Deutschland ihren Wagen deutlich häufiger wegen eines Rückrufs in die Werkstatt bringen. Insgesamt mussten 1,66 Millionen Autos zurückgerufen werden, wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der Grünen-Fraktion antwortete. Ein Jahr zuvor waren es 1,47 Millionen Fahrzeuge.

Den größten Rückruf gab es 2015 laut den Daten des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) bei BMW. 396.000 Pkw mussten wegen eines Fehlers im Beifahrer-Airbag in die Werkstatt beordert werden. 2016 wird die Zahl der Rückrufe weiter steigen. Allein VW muss wegen des Abgas-Skandals bei 2,5 Millionen Fahrzeugen nachbessern.

Opposition kritisiert Autohersteller

Der Millionen-Rückruf von Volkswagen wird sich erst 2016 auf die Statistik auswirken Der Millionen-Rückruf von Volkswagen wird sich erst 2016 auf die Statistik auswirken Quelle: picture alliance / dpa

Der Grünen-Verkehrspolitiker Markus Tressel nannte die große Anzahl der Rückrufe besorgniserregend. Immer schnellere Modellzyklen dürften nicht zu Schlampereien führen. Fehlende Sorgfalt bei der Produktion und Auswahl von Zulieferern verlangten den Autobesitzern in den vergangenen Jahren immer mehr ab. "Im schlimmsten Fall ist Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet, und Autofahrer schauen in die Röhre, da persönlicher sowie zeitlicher Aufwand und Ausfallzeiten des Pkws in der Regel zu ihren Lasten gehen."

In der Statistik werden neben Pkw auch Lastwagen, Busse, Wohnmobile und Krafträder erfasst. Zurückgerufen wurden Fahrzeuge auch aus Umweltgründen. Nach Angaben der Bundesregierung verstießen 2015 zwei Hersteller gegen Meldepflichten. Im Jahr 2010 waren noch 1,17 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen worden, 2011 gab es zwischenzeitlich einen deutlichen Rückgang auf 560.000 Fahrzeuge.

Opel belegt negativen Spitzenplatz

Über einen längeren Zeitraum betrachtet, schneiden die großen deutschen Marken gut ab, wie eine Auswertung der Grünen-Fraktion auf Basis der amtlichen Zahlen ergab. Demnach waren zum Beispiel bei Opel von 2010 bis 2015 rund eine Million Pkw von Rückrufen betroffen.

Zugleich wurden aber auch knapp 1,4 Millionen Opel-Fahrzeuge neu zugelassen. Dagegen standen etwa bei Honda 153.000 Neuzulassungen 337.000 zurückgerufene Pkw gegenüber. Nach dieser Betrachtung sehr wenige Rückrufe gab es etwa auch bei Skoda, Peugeot und Citroën.

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