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Motorkultur

Bloodhound soll 1.600 km/h erreichen

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Wie die dpa meldet, soll ein lange als reines Forschungsprojekt geführtes englisches Super Car Konzept jetzt gebaut werden. Der Bloodhound ist eines jener raketengetriebenen Gefährte, die in Salzseen und Wüsten zuhause sind – und die sich mit dreistelligen Geschwindigkeiten nur ungern abgeben.

Als Ingenieur an dem Projekt beteiligt ist ein alter Hase, wenn es um vierstellige Geschwindigkeiten geht: Richard Noble erreichte bereits 1983 1019 km/h und entwickelte auch das Fahrzeug, das als erstes die Schallmauer durchbrach. Das Bloodhound-Projekt soll nun die 1.000 mph schaffen, entspricht 1.600 km/h. Das wäre ein neuer Weltrekord. 2012 oder 2013 soll es so weit sein.

Technik aus Militär, Luft- und Raumfahrt

Gestartet wurde das Vorhaben als Verbundprojekt zweier britischer Universitäten und diverser privater Institute. Jetzt, wo es darum geht, die Komponenten zu erproben, Triebwerke und andere Fahrzeugteile des Landjets zu bauen, ist es damit natürlich nicht mehr getan. Beteiligt an dem Projekt sind u.a. die Technologie- und Rüstungskonzerne Siemens, Thyssen Krupp und Lockheed Martin. Ebenfalls beteiligt: Das britische Verteidigungsministerium und die Royal Air Force. Aber auch Intel als IT-Ausrüster, Lieferanten aus dem Motorsport und dem Motorenbau sowie Karosserie-Experten braucht man für so ein Projekt – und einen auf Feuerlöschsysteme spezialisierten Partner für alle Fälle.

Die großen Konzerne und staatlichen Institutionen bilden das Rückgrat der Finanzierung, aber auch Privatpersonen konnten sich in einem Supporter’s Club beteiligen und spendeten je mindestens 10 britische Pfund – soviel kostet eine Namens-Nennung auf dem Fahrzeug. Die Initiatoren wollen nach eigenem Bekunden „junge Menschen inspirieren, in die Forschung, Entwicklung oder Mathematik einzusteigen“.

135.000 PS in Südafrika

Faszinierend ist die Technik in der Tat: Allein das Triebwerk des 6 Tonnen schweren Geschosses ist 4,25 lang und wiegt 400 kg. Die Kombination aus Raketen- und Düsenantrieb, die zusätzlich von einem "Hilfsmotor" des Formel Eins-Motorenbauers Cosworth unterstützt wird, erreicht umgerechnet saloppe 135.000 PS.

Der Rekordversuch soll Anfang 2013 in einem ausgetrockneten Salzsee in Südafrika unternommen werden. Fahren soll, wie beim ersten Schallmauerdurchbruch eines Landfahrzeugs, der Royal-Air-Force-Pilot Andy Green.

(nw)

 

 

Quelle: MOTOR-TALK

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