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Bezahlfahrer produzieren anständig Schrott

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Am zweiten Testtag gab es für die Mechaniker von Sauber und Williams viel Arbeit. Die Formel 1-Neulinge Sergio Perez und Pastor Maldonado schlugen nach Fahrfehlern in die Leitplanke ein. Kritik wäre unangebracht. Beide halten ihre Teams mit Sponsoren am Leben.

Am zweiten Testtag von Jerez wurde zum ersten Mal in dieser Saison anständig Schrott produziert. Erst feuerte Sergio Perez seinen Sauber in die Leitplanken, dann flog Pastor Maldonado mit dem Williams ab. Der eine ist GP2-Meister, der andere Vize-Meister. Beide Unfälle passierten in schnellen Kurven. In beiden Fällen waren Formel 1-Neulinge verwickelt, und sie bezahlten für Fahrfehler.

Rookies bringen Geld

Für Sauber und Williams war danach Feierabend. Ärgerlich, wenn es nur 15 Testtage gibt. Doch bei beiden wird ein Auge zugedrückt. Ohne die Mitgift der beiden Fahrer gäbe es Sauber und Williams vielleicht gar nicht mehr. Sergio Perez bringt eine mexikanische Telekommunikationsfirma in die Ehe mit Sauber ein. Pastor Maldonado rettet Williams mit venezolanischen Petro-Dallars. Da darf man dann schon einmal etwas kaputtmachen.

Sergio Perez rutschte eingangs einer 240 km/h schnellen Linkskurve auf einer Bodenwelle aus. "Plötzlich brach das Heck aus. Es war mein Fehler", gab der Mexikaner unumwunden zu. Pastor Maldonado ließ die genaue Unfallursache offen und deutete zwischen den Zeilen an, dass etwas gebrochen sein könnte. "Unsinn", entgegnete Technikchef Sam Michael. "Pastor hat unterschätzt, dass ein Auto mit vollen Tanks anders reagiert, wenn man in eine 270 km/h schnelle Kurve fährt."

Großer Schaden am Sauber und am Williams

Der Schaden war in beiden Fällen beträchtlich. Bei Sauber nahmen die linke Vorderradaufhängung, der Frontflügel und der Unterboden Schaden. Williams bezahlte für die Unerfahrenheit seines Piloten mit zerstörten Flügeln vorne und hinten, einem kaputten Unterboden und einer abgerissenen Hinterachse. Für Maldonado war es bereits der dritte Abflug an diesem Tag. Am Morgen war er zwei Mal mit frischen Reifen ins Kiesbett gerutscht. "Ein Tag zum Vergessen", winkte Sam Michael ab. "Dazwischen standen wir drei Stunden, wegen eines KERS-Alarms."

Für junge Fahrer ist der Einstieg besonders schwierig. Sie müssen sich an KERS gewöhnen und an den verstellbaren Heckflügel. Die Pirelli-Reifen sind heikel. Vor allem in der Qualifikation, weil sie gerade so eine Runde halten. Aber auch im Rennen, weil sie so schnell einbrechen. Erfahrung ist da die halbe Miete.

 

Sergio Perez weiß nach insgesamt vier Testtagen, was auf ihn zukommt. "KERS und den Heckflügel zu beherrschen ist eine Sache. Du darfst dir in der entscheidenden Qualifikationsrunde damit aber nicht den geringsten Fehler leisten, weil das Reifenfenster so klein ist. Einmal falsch gedrückt, und du hast keine zweite Chance mehr, weil der Reifen in der zweiten Runde schon viel weniger Grip entwickelt."

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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