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VW zahlt Mitarbeiter-Prämie noch im Mai - Aufruf zu mehr Effizienz

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Das Geld fließt noch im Mai: Die Tarifbeschäftigten bei Volkswagen bekommen schon bald ihre Erfolgsbeteiligung ausgezahlt. Ihr Betriebsratschef warnt aber davor, sich auf dem Erfolg auszuruhen.

VW-Beschäftigte bei einer Informationsverantsaltung am Mittwoch vor dem Werk Wolfsburg VW-Beschäftigte bei einer Informationsverantsaltung am Mittwoch vor dem Werk Wolfsburg Quelle: dpa/picture alliance

Wolfsburg - Die 120.000 VW-Mitarbeiter im Haustarif erhalten noch in diesem Monat ihre ausgehandelte Erfolgsbeteiligung. "Die Auszahlung erfolgt mit dem Entgelt im Mai", schrieb VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh am Pfingstmontag in einem Brief an die Belegschaft, der über eine Internetseite der IG Metall abrufbar war.

Osterloh, VW-Konzernchef Matthias Müller und Personalvorstand Karlheinz Blessing hatten sich am Freitag darauf geeinigt, dass trotz der Diesel-Krise 3.950 Euro Mitarbeiter-Prämie für 2015 fließen. Damit diese Erfolgsbeteiligung trotz der Milliardenverluste im Skandal-Jahr möglich wird, müssen Verträge geändert werden. Bisher hatte die Tarifbelegschaft Anspruch auf jeden zehnten Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern bei der Pkw-Kernmarke.Ohne Gewinn gab es aber nichts zu verteilen. "Künftig wird die Bemessungsgrundlage für die Erfolgsbeteiligung zweijährig sein. Hierfür werden wir den Tarifvertrag der IG Metall anpassen", erklärt Osterloh in dem Brief.

Erster Abschlag floss bereits

Wie üblich floss von der Prämie im November bereits ein Abschlag von 1.545 Euro brutto. Damit ergibt sich nun ein Restbetrag von 2.405 Euro. Er fließt an die Tarifbeschäftigten der Werke Wolfsburg, Hannover, Emden, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie der Finanztochter. Osterloh betonte, wie wichtig die Präsenz von gut 60.000 Mitarbeitern bei Informationsveranstaltungen am vergangenen Mittwoch gewesen sei. Allein in Wolfsburg zogen 35.000 Menschen vor das Vorstandshochhaus. "Das hat den Durchbruch bei den Verhandlungen beschleunigt."

Osterloh warnte aber auch davor, sich auf Erreichtem auszuruhen. "Der Diesel-Skandal belastet uns nach wie vor. Gleichzeitig werden wir jetzt die ersten Schritte hin zu einem Zukunftspakt machen." Mit diesem Pakt will der Betriebsrat in den nächsten Monaten Zusagen für die Zukunft der Werke, deren Schwerpunkte und künftige Jobprofile vertraglich regeln. Vorausgegangen war der Plan der Arbeitgeber, mehr als 3.000 Bürojobs in der Verwaltung abzubauen. Osterloh fürchtete "Rasenmäher-Methoden" und rief an den Verhandlungstisch.

Dritte Runde der Haustarifverhandlung am Donnerstag

In dem aktuellen Brief betont er: "Der Weg hin zur Elektromobilität und Digitalisierung wird unsere Werke und die Arbeit an unseren Standorten verändern. Wir wollen diesen Weg der Veränderungen im Zukunftspakt beschreiben. Dabei müssen wir heute unsere Ertragskraft stärken, um die Investitionen in die Welt von morgen stemmen zu können." Folgende Ziele seien zentral: "die Produktivität weiter steigern, die Synergien im Konzern konsequent heben, die Komplexität unserer Produkte reduzieren, das Kundenvertrauen wieder stärken".

Nächsten Donnerstag treffen sich die IG Metall und VW zur dritten Runde der laufenden Haustarifverhandlung. Dabei geht es neben mehr Geld auch um eine neue Altersteilzeitregelung. Osterloh meinte dazu: "Durch natürliche Fluktuation und mit einer vernünftig ausgestalteten Altersteilzeitregelung ist es möglich, verdiente Kolleginnen und Kollegen von Bord gehen zu lassen und jungen Experten künftig eine langfristige Perspektive bei Volkswagen zu geben."

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