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Mehr CO2-Belastung durch Autoverkehr trotz moderner Autos - Anstieg um 6,4 Prozent seit 2010

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Moderne Autos stoßen weniger CO2 aus. In der Bilanz schlägt sich das jedoch nicht nieder. Die positiven Effekte werden unter anderem durch stärkere Motoren wieder ausgeglichen.

Laut dem Statistischen Bundesamt hat der Autoverkehr 2017 etwa 115 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Das ist ein Anstieg um 6,4 Prozent im Vergleich zu 2010 Laut dem Statistischen Bundesamt hat der Autoverkehr 2017 etwa 115 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Das ist ein Anstieg um 6,4 Prozent im Vergleich zu 2010 Quelle: Picture-Alliance

Wiesbaden - Mehr Autos, höhere Fahrleistungen und immer stärkere Motoren: Trotz Fortschritten bei Abgasreinigung und effizienteren Antrieben belastet der Autoverkehr die Umwelt immer mehr mit dem Treibhausgas Kohlendioxid. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes war der Autoverkehr in Deutschland im vergangenen Jahr für die Emission von 115 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Das waren 6,4 Prozent mehr als im Jahr 2010, wie das Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete.

Für den Anstieg waren vor allem stärkere Motoren und die höhere Gesamtzahl der Autos verantwortlich, die zudem eine höhere Gesamtfahrleistung absolvierten. Der deutsche Fahrzeugbestand ist in den acht Jahren um 10 Prozent auf knapp 46 Millionen Fahrzeuge gewachsen. Dieser Anstieg wurde fast ausschließlich mit zusätzlichen Dieselfahrzeugen (+35,1 Prozent) erreicht, während sich die Zahl der Benziner nur geringfügig um 0,7 Prozent vergrößerte. Die Gesamtfahrleistung der Flotte stieg um neun Prozent.

Motorleistung kompensiert technischen Fortschritt

Die durchschnittliche Motorleistung ist in den vergangenen acht Jahren um 16 Prozent gestiegen Die durchschnittliche Motorleistung ist in den vergangenen acht Jahren um 16 Prozent gestiegen Quelle: Picture-Alliance In der Umweltbilanz machte die wachsende Motorleistung technische Fortschritte bei Antrieb und Abgasreinigung wieder zunichte. Vor allem kauften sich die Kunden leistungsstarke Dieselfahrzeuge. Im Schnitt hatten die im vergangenen Jahr neu zugelassenen Autos eine Motorleistung von 151 PS. Im Jahr 2010 hatten Neuwagen noch durchschnittlich 130 PS. Am Ausstoß des Kohlendioxids durch den Autoverkehr sind Fahrzeuge mit mehr als 135 PS inzwischen zu mehr als der Hälfte verantwortlich.

Innerhalb von acht Jahren ging lediglich der Durchschnittsverbrauch der Benziner um 4,0 Prozent auf 7,6 Liter pro 100 Kilometer leicht zurück. Die Diesel verbrauchten mit 6,8 Litern zwar etwas weniger als die Benziner, aber immer noch exakt genauso viel wie im Flottenschnitt von 2010. Der absolute Kraftstoffverbrauch sämtlicher Autos stieg in der Frist um 5,7 Prozent auf 46,35 Milliarden Liter.

Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes verursacht die Emission einer Tonne Kohlendioxid nicht ausgeglichene Schäden von rund 180 Euro beispielsweise durch Produktionsausfälle, Ernteverluste oder Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Für den Autoverkehr 2017 würde das 20,7 Milliarden Euro ergeben.

Quelle: dpa

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