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Verkehr & Sicherheit News

ADAC: Crash-Tests sind zu schematisch

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Um die Sicherheit ihrer Fahrzeuge zu gewährleisten, führen Autohersteller u.a. umfangreiche Crash-Tests durch. Standard ist dabei der Crash gegen eine Barriere. Mit der Realität hat das aber nicht immer viel zu tun, wie ein Test des ADAC zeigte.

 

Auf der Straße kollidieren Fahrzeuge, anders als bei Crash-Tests, nicht unbedingt akkurat frontal, sondern z.B. mit seitlicher Unterdeckung, wenn die Fahrer zu spät versuchen, einander noch auszuweichen. In so einem Fall steigt das Verletzungsrisiko deutlich, weil sich die Knautsch- und Pufferzonen der Autos verfehlen. Die Energie des Aufpralls landet also nicht dort, wo sie die Autobauer vorgesehen haben. Die Knautschzonen bleiben teilweise ungenutzt, und die Fahrgastzellen erreichen die Grenze ihrer Belastbarkeit.

Tests mit zwei vergleichbaren Fahrzeugen

Dies war das Ergebnis eines seitlichen Crash-Tests zwischen einem Peugeot 308 und einem Ford Fiesta mit 40 Prozent Überdeckung aus jeweils 56 km/h. Beide Fahrzeuge gelten mit fünf Euro NCAP-Sternen als überdurchschnittlich sicher. Laut ADAC zeigt der Test deutlich, dass die Hersteller dem Problem des Zusammenwirkens von Fahrzeugen bei einem Unfall nicht genug Aufmerksamkeit schenken. Der Test mit den beiden ähnlich großen Kleinwagen habe gezeigt, dass dies nicht nur für sehr unterschiedlich schwere und hohe Autos wie etwa SUV gegen Kleinwagen gelte.

Forderung: Knautschzone über gesamte Fahrzeugbreite

Der ADAC fordert, die Frontstrukturen von PKW müssten besser aufeinander abgestimmt werden. Die Schutzstrukturen, die bei einem Crash zum Tragen kommen, sollten möglichst über die gesamte Fahrzeugbreite wirken und auch in der Höhe einen größeren Bereich abdecken. Zusätzlich fordert der ADAC stabilere Querträger. In der Summe dieser Maßnahmen würden Autos über ein breites Schild verfügen, das auch bei einem nicht „optimalen“ Aufprallwinkel maximalen Schutz bietet. Der ADAC verspricht sich von solchen Maßnahmen eine Verringerung des Verletzungsrisikos um bis zu sieben Prozent oder 150 Verkehrstote und gut 2.000 Schwerverletzte weniger jährlich.

Von Tom Kedor

 

Quelle: MOTOR-TALK

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