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Valmet-Beschäftigte protestieren gegen drohenden Job-Verlust - "Wir wollen unsere Arbeitsplätze gesichert haben"

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Der finnische Autozulieferer Valmet will in Osnabrück mehrere hundert Stellen streichen. Die Mitarbeiter protestieren dagegen.

Bei Valmet Automotive sind mehrere hundert Stellen bedroht Bei Valmet Automotive sind mehrere hundert Stellen bedroht Quelle: picture alliance / dpa

Osnabrück - Hunderte Mitarbeiter des finnischen Autozulieferers Valmet haben am Mittwoch in Osnabrück gegen den drohenden Verlust ihrer Jobs protestiert. Das Unternehmen will die Produktion von Cabrioverdecken an dem niedersächsischen Standort auslaufen lassen. Sie soll ins polnische Zary verlagert werden.

Management und Arbeitnehmer verständigten sich darauf zu prüfen, ob das Auslaufen der Fertigung schrittweise erfolgen kann - gekoppelt an das Auslaufen einzelner Modelle. Damit wären die Jobs in Osnabrück noch bis mindestens 2017 gesichert. Derzeit werden dort Verdecke für Bentley, Porsche, Mercedes und Renault produziert.

Aufträge reichen nicht für zwei Standorte

In Osnabrück soll nach den Vorstellungen des Managements künftig nur noch eine Entwicklungsabteilung mit dem Musterbau bleiben. Valmet hatte die Dachfertigung in Osnabrück und Zary Ende 2010 vom insolventen Cabriohersteller Karmann übernommen. "Aufgrund des Rückgangs des Marktes für Cabriodächer in den letzten Jahren ist aktuell eine Auslastung von zwei Fertigungsstandorten nicht möglich", teilte das Unternehmen mit. Nach Angaben des Betriebsrats und der IG Metall sind in Osnabrück rund 300 Arbeitsplätze von den Verlagerungsplänen betroffen.

Das Vorhaben stößt bei den Arbeitnehmervertretern auf großen Widerstand. "Wir wollen ein Konzept für 400 Mitarbeiter in Osnabrück. Wir wollen, dass alle ihre Arbeit behalten", sagte Stephan Soldanski von der IG Metall vor den protestierenden Beschäftigten.

Die Mitarbeiter hätten als Bedingung für den Einstieg der Finnen einem Zukunftstarifvertrag zugestimmt, der im Gegenzug für eine untertarifliche Bezahlung die Sicherung der Beschäftigung garantieren sollte. "Jetzt wollen wir dafür die Gegenleistung sehen, wir wollen unsere Arbeitsplätze gesichert haben", forderte Soldanski.

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