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Audi C7/4G A6

Kleines Problem wird immer größer

Momentan finde ich es extrem schwierig, einen sachlichen Bericht abzuliefern. Deshalb musste ich seit Freitag auch etwas Zeit vergehen lassen, um mich wieder einzukriegen. Hier ein Versuch, die Abläufe möglichst emotionslos zu schildern: Update 31.05.2024: Am 29.05.2024 wurde ich angerufen, ich könne am Nachmittag mein Auto vom 🙂 abholen - gegen sofortige Zahlung natürlich. Dem Mitarbeiter am Telefon war nicht zu entlocken, was nun letztendlich als Ursache ermittelt wurde. Deswegen telefonierte ich der Chefin hinterher. Als ich sie endlich erreichte, eröffnete sie mir, dass anlässlich einer soeben durchgeführten Probefahrt alles in Ordnung sei, jedoch sei gerade die Motorkontrollleuchte angegangen, und die Meldung ließe sich nicht "zurücksetzen". Also sei es wohl besser, ich würde vorbeikommen, um den ausstehenden Teil der Rechnung zu zahlen, aber das Auto trotzdem noch dortlassen. So käme ich nämlich nicht durch den TÜV (fällig 07/2024). Vor auf den Tag genau einem Monat, bei Abgabe des Fahrzeugs, wurde mir gesagt, dass die (seit dem AdBlue-Problem leuchtende) Motorkontrollleuchte wohl ein Folgefehler von AdBlue sei und verschwinden würde, wenn das AdBlue-Problem behoben sei. Die MKL war während des gesamten Monats und wirklich vielen Telefonaten nie ein Thema, nicht einmal am Rande. Und jetzt sollte ich deswegen das Auto noch weiter beim 🙂 lassen? Da der 30.05.2024 in Bayern ein Feiertag war, danach Freitag und zwei Tage Wochenende, lehnte ich das rundweg ab; sollte sich die Sinnhaftigkeit herausstellen, würde ich das Auto im Juni wiederbringen. Also wurde vereinbart: Ich komme am späten Nachmittag zum Zahlen und nehme das Auto mit; in der KW 23 besprechen wir, wie es weitergeht. Beim Abholtermin ein äußerst denkwürdiges Zwischenspiel: Ich hatte mich im Vorfeld geweigert, die "Feldmaßnahme 23EV" (Softwareupdate Motorsteuergerät) durchführen zu lassen. Diesen meinen Unwillen sollte ich per Unterschrift dokumentieren. Die Chefin legte mir ein mit "Reparatur-Auftrag" überschriebenes Papier vor, das sie "für ihre Unterlagen" brauche. Teile des Wortlauts darauf: "S405, 23EV Aktionen möchte Kunde durchführen lassen. Unterschrift:" Daraufhin angesprochen, dass ich genau das NICHT möchte, reagierte die Chefin deutlich verärgert, vernichtete den Auftrag und druckte einen neuen, nun korrekten aus, pfefferte ihn mir aber hin und knallte den Kugelschreiber drauf, als hätte ich sie persönlich beleidigt. Nun fragte ich, was nach dem Austausch der zwei Steuergeräte (gänzlich ohne Erfolg) weiter passiert war, denn nach dem wenig subtilen Hinweis vom 23.05.2024, ich solle nicht ständig nerven, wußte plötzlich niemand mehr etwas Neues, und die Chefin war - zumindest für mich wohl - nicht zu erreichen. Nach etwas Herumgedruckse und mehreren (gar nicht mal ungeschickten) Versuchen, vom Thema abzulenken, rückte sie damit heraus, dass wohl letztlich ein Kabelbruch vorgelegen habe. Als ich fragte, wieso dann für über 2.000 Euro intakte Steuergeräte ausgetauscht wurden, redete sie sich darauf heraus, dass der Austausch im Zuge der Fehlersuche unumgänglich gewesen und von Audi empfohlen worden sei. Sie müsse sich schließlich an das halten, was Audi vorschreibe. Aber immerhin habe sie mit der Kundenbetreuung telefoniert; Audi würde sich an den Kosten beteiligen. Ein Mitarbeiter von Audi würde sich bei mir melden und mir das selber mitteilen. Und außerdem war der Kabelbruch ja nur ein Teil des Fehlers; nachdem das qualitativ minderwertige (ach so? Hattet ihr doch zu Anfang für teuer Geld als gut geprüft!) AdBlue ausgetauscht und die Einspritzdüse gereinigt war, sei der eigentliche Fehler ja schließlich weg. Und das sei ja die Hauptsache - neben der Rechnung natürlich, die ich bitte sofort zahlen möge; das Auto werde dann für mich bereitgestellt. Per Karte? Überhaupt kein Problem. Auffällig bei der Rechnung: Nicht ein Stundensatz, überall nur Pauschalbeträge; die aufzudröseln, wäre angeblich heute nicht mehr zu schaffen. Und 18 Liter AdBlue berechnet ... bei einem 17-Liter-Tank. Klar, Peanuts, aber ein weiteres Puzzlestück im Gesamtbild. Leute, wir reden hier von einem offiziellen Audi-Servicepartner! Für diese Preise erwarte ich da deutlich mehr Sorgfalt und Transparenz. Eine "Sorgfalt" konnte ich feststellen - der Rechnung ist unten angefügt: "NOX SENSOR DEFEKT - Kosten Ersatzteil 750,00 Euro". Ich habe zu wissen verlangt, welcher NOX-Sensor defekt sei: 4G0907807AJ hieß es. Immerhin lagen die beiden ausgetauschten Steuergeräte im Auto, denn ich hatte gefordert, mir die Dinger zu übergeben, obwohl dem 🙂 deutlich daran gelegen war, sie für mich "kostenfrei zu entsorgen". Ach ja, und einen Ausdruck des Fehlerspeichers dürften sie mir nicht geben - aus Datenschutzgründen. Start der Zündung: Kein AdBlue-Ultimatum, keine andere ungewöhnliche Anzeige, "nur" die MKL. Aber: über 400 km mehr auf dem Tacho, und der vorher fast volle Tank im unteren Drittel. Spritsparend fahren geht irgendwie anders. Tausend Dinge verstellt, von Spiegeln über Ambientelicht und HUD bis Abstandsmesser, Schildererkennung und Navi-Anzeige. Nachdem ich fast einen Monat mit einem Mietwagen mit Elektroantrieb unterwegs war, fühlt sich Diesel ... naja, ungewohnt an. Also: Auf nach Hause. Unterwegs kommt mir immer mehr komisch vor: Beim Gasgeben hatte ich den Drang nach vorne stärker in Erinnerung, und die "Diesel-Gedenksekunde" ist mir auch noch nie so deutlich aufgefallen. Dann kurz im Display, aber gleich wieder weg, eine Textmeldung: Irgendein Gerät meldet Ausfall. Keine Minute später wieder zwei Textmeldungen in schneller Folge: ESP und ABS seien fehlerhaft ... aber auch gleich wieder weg. Dann nichts mehr, bis zuhause. Auch am Freitag auf dem Weg zur Arbeit nicht. Da ich aber ohnehin beschlossen habe, eine "zweite Meinung" einzuholen, fahre ich zum Audi-Partner meines Vertrauens im oben schon beschriebenen Waldkraiburg. Der hängt sicher gerne mal einen Tester dran, auch wenn wir Nachmittag an einem Brückentag-Freitag haben. Fragen an ihn: 1. Welche Fehlermeldungen werden angezeigt? Seit wann? 2. Welchen Softwarestand hat das Motorsteuergerät? Antwort: P229F00 NOx Sensor 2 Bank 1 Signal unplausibel, P207F00 AdBlue Wirkungsgrad zu gering, beide seit 29.05.2024 kurz vor Mittag. Und SW-Stand 0007, unverändert seit 2020. Unterwegs nach Hause kommt es ganz dick: Eine wahre Lichtorgel an Textmeldungen, so schnell hintereinander, dass ich weder mitlesen noch mitzählen kann. Sieben? Acht? Neun? Aber alle verschwinden fast sofort wieder, hinterlassen nicht einmal das bekannte Ausrufezeichen. An "Bildchen" leuchtet allein die MKL einsam vor sich hin. Doch dann schlagartig viele neue Lichter: (PING!) Partikelfilter, MKL aus, MKL an, Partikelfilter aus, eine Dieselspule blinkt orange, (PING!) Partikelfilter an, nebenher nochmal eine Reihe Textmeldungen. Die Texte gehen weg, ohne Ausrufezeichen, die Bildchen bleiben. Die Kiste nimmt kaum mehr Gas an, ich krieche mit Warnblinker und 80 auf der Autobahn dahin, bergauf gar nur mit 60. Viele LKW-Hupen und Schweißtropfen später: Die Ausfahrt. Mehr schlecht als recht komme ich zuhause an, und seitdem steht die Kiste da. Wie ich morgen in die Arbeit komme? Woher soll ich das wissen? ÖPNV gibt's hier nicht. Sollte jemand die Nase noch nicht voll genug haben: Die Audi Kundenbetreuung hat sich gemeldet. Sie beteiligen sich an den Kosten aus Kulanzgründen ... mit vollen 300 Euro brutto. Die Reparaturkosten belaufen sich bis jetzt auf satte 4.204,71 Euro, dazu Mietwagenkosten für einen Monat - ist das ein Witz?!? Kommentar des Audi-Mitarbeiters: "Es zwingt Sie ja niemand, das Geld anzunehmen."