Hallo alle zusammen,
ich habe mir im Mai 2023 einen Ford Focus Mk 4 Baujahr 2021 gekauft. Der erste Eindruck war extrem gut und das Fahrzeug hat mir super gefallen. Die ruckeligen Animationen im virtuellen "Cockpit" sind zwar schade, aber darauf legt die Industrie offenbar noch keinen wert.
Viel nerviger ist hingegen, dass die Batterie extrem schlecht geladen wird. Ich habe mich natürlich im Vorfeld informiert, bevor ich euch hier diese Frage stelle, und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass Ford das sog. Smart Charge System mittlerweile in all den Fahrzeugen integriert hat.
Eigentlich ist das Prinzip ja super: Wenn weniger Lasten anliegen sind und die Batterie schon gut geladen ist, dann wird die Batterie eben nicht unnötig voll geladen. So hält die Batterie länger und alle Funktionen sind weiterhin auf Abruf. Aber: Da ich nicht jeden Tag 100km mit dem Auto zurücklege, kommt das System offenbar nicht hinterher, obwohl ich bei längeren Einkaufs-Fahrten oder Familienbesuch schon mal 20-30 Minuten am Stück im Fahrzeug sitze.
Allerdings habe ich mich damit - offenbar - so ins Defizit gefahren, dass nun die Beifahrertüre sich nicht mehr "smart" öffnen lässt und das Start-/Stopp-System bisher sowieso nur an einer Hand voll Tagen funktioniert hat und ich jedes Mal in der Ford App angezeigt bekomme, dass die Fernfunktionen zum Schutz der Batterie deaktiviert wurden.
Ich habe dann an einem Wochenende mal 600km am Stück runtergerasselt (je Strecke 300km mit kleiner Pause am Zielort und anschließender Rückfahrt) und in meinem Heimatort hat S/S tatsächlich 3-4x funktioniert. Nach der nächsten Standzeit war dann wieder Ende.
Die Ford-Werkstätten nehmen sich dem Problem gerade im Winter offenbar nicht mehr an, da man sich einfach ein externes Ladegerät kaufen sollte, sodass das Problem so gelöst wird. In einer Mietwohnung hingegen habe ich nicht die Möglichkeit, einfach mal ein Kabel quer durch Gärten in meine Garage zu legen.. Aber in der Verzweiflung habe ich mir ein Bosch C3 Ladegerät gekauft und habe meine Batterie (angeblich) in 2h einmal voll geladen. S/S hat dann genau 1 Fahrt lang funktioniert und dann war es erneut aus.
Zu meinem Gerede noch ein paar Zahlen:
Gestern nach einer längeren Tour (ca. 40km mit 3 kurzen Einkaufs-Pausen) hat meine Autobatterie eine Spannung von 12,51V direkt nach dem Parken aufgewiesen. Heute morgen, ca. 8 Stunden danach nur noch 12,13V. Laut ADAC-Tabelle habe ich es also geschafft über Nacht von 70% Ladung auf unter 50% Ladung zu fallen.
Was mich am meisten stört: Für den Focus habe ich einen Hyundai i20 Baujahr 2018 hergegeben. Dieser hat ebenfalls die im Winter üblichen Lasten gehabt (Sitzheizung, Lenkradheizung, automatische Klima bei beschlagener Scheibe) und S/S hat einfach IMMER funktioniert. Es geht mir ja gar nicht da drum, dass ich zwingend den Motor abschalten will an Ampeln. Es geht mir lediglich darum, dass ich ein sehr hochwertiges Fahrzeug erworben habe, welches jedoch so konzipiert ist, dass die Komfortfunktionen offenbar nur bei 25 Grad im Sommer funktionieren.
Was ist nun mein Plan?
1) Neue Batterie kaufen?
2) BMS-Sensor an Batterie abklemmen, um eine dauerhafte 14V-Ladung zu erreichen?
3) BSM in ForScan deaktiveren?
Bin mittlerweile echt ratlos. Vielleicht gibt es ja einen Ford-Fahrer hier, der mir helfen kann.
Danke vorab für euer Feedback und einen konstruktiven Austausch!
Liebe Grüße
Dictyosom
PS: Eine Werkstatt hatte in ihrer Verzweiflung das BMS zurückgesetzt (Zündung an, 5x Lichthupe, 3x Bremse etc.), allerdings habe ich dazu im Nachgang gelesen, dass ich damit der ECU einfach nur sage, dass eine NEUE Batterie dran ist, was jetzt natürlich nicht der Fall ist. Hoffentlich hat das nicht nachhaltig etwas kaputt gemacht.