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Mercedes V-Klasse

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Sooo, unser Marco Polo ist nun auch da! (MP 220d Heckantrieb, Artventure) Da ich in der Zeit des vorfreudigen Wartens auch immer sehr interessiert die Posts von anderen Neubesitzern gelesen habe, melde ich mich jetzt auch mal zu Wort. Wollte ich doch eigentlich gleich zum Erhalt des Wagens ein paar Fotos posten, sind inzwischen schon zwei Wochen vergangen, in denen es so viel zu entdecken und erleben gab, dass ich ganz darüber hinweggekommen bin. Das von meiner Freundin bestickte Camper-Kissen lag schon seit Juni bereit (stimmt, "falsches" Fabrikat, aber trotzdem tolles Motiv 🙂 und kurz vor der Zulassung war sogar noch mein Wunschkennzeichen frei geworden: MP 447 – eine Kombination, die dem Laien regelmäßig erklärt werden muss, aber Marco Polo-Fahrern wie euch bestimmt ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Obwohl ich bei den Berichten hier nach meiner Bestellung im Januar immer unruhiger würde, ob ich den Wagen auch zum Auslaufen des Leasingvertrages meines Volvo's bekommen würde, hat sich mein unverbindlicher Liefertermin nicht verschoben. Laut Aussage meines Verkäufers stand der MP sogar schon seit August auf dem Hof des Autohauses. Um unser Fazit gleich vorwegzunehmen: Wir sind überglücklich, in unseren jungen Jahren bereits ein derartiges Traumauto fahren zu dürfen. Die anfängliche Überforderung wich ziemlich schnell absoluter Begeisterung. Nachdem am ersten Wochenende die schon vorher beschafften Zubehörteile wie der Heckauszug etc. eingebaut wurden und wir uns mit allen Softwarespielereien, Hebeln und Umbaumaßnahmen vertraut gemacht hatten, starteten wir am zweiten Wochenende zu unserem ersten Campingtrip. Der Aufenthalt war an einem Campingplatz am See geplant, weil wir zunächst „defensiv“ ausprobieren wollten, wie es mit Heizung und den restlichen Stromverbrauchern mit der Aufbaubatterie läuft. Nach der ersten Nacht haben wir interessehalber das Kabel entfernt und nach der zweiten Nacht im Batteriebetrieb befand sich der Ladestand noch bei 70%. Vom Gefühl her hätte es also wohl auch das gesamte Wochenende über ohne Landstrom funktioniert. Die Geborgenheit auf dem Campingplatz war trotzdem ganz angenehm, so als Frischling in der Branche. Das Freistehen wird aber sicher auch noch ausprobiert. **Erster Eindruck, Optik** Nachdem wir im Konfigurator alle Farbkombinationen durchgetestet und natürlich das Internet nach Fotos durchforstet hatten, war unsere Wahl auf Weiß mit dem Artventure-Paket gefallen. Da ich in der freien Wildbahn aber noch keinen MP in der Kombination gesehen hatte, war ich sehr gespannt auf seinen „Auftritt“. Bei der Abholung waren wir zugegebenermaßen überwältigt. Mit der XL-Folierung und den schicken Felgen ist das Design schon eine Ansage. Klar ist er so alles andere als dezent, aber uns gefällt es - und so kann niemand behaupten, die V-Klasse sähe aus wie ein Leichenwagen. Da ich bisher noch keinen weißen Artventure OHNE Night Paket gesehen habe, hoffe ich dass ich den einen oder anderen hier mit den Fotos inspierieren kann – ganz gleich ob eure Wahl dann auf ein weißes oder Schwarzes Dach fällt. **Innenraum** Gerade mit dem hellen Stoff wirkt der Wagen in unseren Augen sehr freundlich und löst gerade bei den weiblichen Mitfahrerinnen regelmäßig Entzückung aus. Im Campingbetrieb schützen wir die hintere Sitzbank mit einer kuscheligen Decke, um beim Kochen Tomatensaucenflecken zu vermeiden. Während des Alltags muss man sich natürlich mehr vorsehen, als mit dunklen Bezügen oder Leder. Trotzdem kamen der graue Stoff aus optischen Gründen und Leder wegen des Temperaturverhaltens nicht in Frage. (Und hey, ganz nebenbei ist unser Auto somit vegan!) Wie sich der helle Stoff auf Dauer macht und wie pflegeintensiv er ist, wird sich zeigen. Jetzt, nach zwei Wochen in Benutzung, finden wir ihn zumindest noch todschick und angenehm warm. Das Cockpit ist in meinen Augen echt eine Augenweide, deren Eindruck leider ein bisschen getrübt wird, wenn man die Tasten der Mittelkonsole drückt. Das Geknarze des Plastiks passt einfach so gar nicht in den sonst sehr schicken (bis leicht dekadenten) MP. Ja, das ist Jammern auf hohem Niveau, aber dennoch schade **Fahrverhalten (Handling, Getriebefehler / Behebung per Update)** Nachdem ich vorher einen Volvo XC40 gefahren bin, war ich gespannt, wie sich das unhandlichere Maß auf den Alltagstauglichkeit auswirken würde. Etwa 50cm mehr in der Länge gilt es jetzt zu manövrieren, aber dafür ist die Wendigkeit vom Gefühl her größer als beim Volvo. Durch den Allradantrieb des Volvos und den Heckantrieb des jetzigen MPs kommen beide Wagen auf einen Wendekreis von knapp 12 Metern – wobei die frontale Übersicht beim MP durch die kurze Schnauze eher noch besser ist. Die 360°-Kamera ist ihr Geld definitiv wert und ermöglicht mir auch das Ein- und Ausparken in unserer Firmengarage, die vorn und hinten nur 5 cm Luft bietet. Dass der Wagen überhaupt reinpasst, hätte ich vorher kaum erwartet. Manko: Schon seit der Übernahme müssen wir beim Ausrollen und dem automatischen Herunterschalten ein ruckartiges „Nachdrücken“ des Getriebes erleben. Mitfahrer muss ich immer darauf hinweisen, dass ich nicht unsensibel mit dem Bremspedal umgehe, sondern das Auto selbst den Ruck verursacht, der einen ordentlich in den Gurt drückt. Laut Aussage meines Vreundlichen soll dieses Phänomen mit einem Softwareupdate des Getriebes behoben werden. Dieses wird in zwei Tagen aufgespielt – ich bin gespannt. **MBAC (neue Version)** Zugegebenermaßen war ich sehr skeptisch, was das MBAC und die Bedienung per App betifft. Nach den vielen katastrophalen Berichten hier und in einigen Foren war ich gespannt, ob ich auch noch mit so vielen Bugs und Problemen kämpfen würde. Bei der Fahrzeugübernahme berichtete mir der Verkäufer, dass es sich beim in meinem Fahrzeug installierten Softwareversion um die „neue“ Variante handeln würde. Generell funktioniert die App bei mir recht stabil. Unerwarteter Bonus ist, dass ich den Wagen per MBAC-App (wohlgemerkt per Bluetooth) über ca. 10 Meter Distanz hinweg aus meiner Wohnung erreichen kann und beispielsweise die Warmluft-Standheizung starten kann. Stark! Dass man inzwischen auch die Zeitsteuerung per App vornehmen kann und alle sonstigen Features wie Licht etc. aus kurzer Distanz steuern kann, ist genial. Einziger Wehrmutstropfen: Aus unerfindlichen Gründen wird die BT-Kopplung ab und zu gekillt und muss erneut vorgenommen werden. In den vergangenen 14 Tagen habe ich die Kopplung vier mal neu verbinden müssen, was wegen der erneuten Eingabe des 8-stelligen Codes echt nervig ist. Aber zumindest läuft es neu gekoppelt dann wieder für ein paar Tage. **Soundpaket / Klang beim Camping** Das Soundpaket und der Klang während des Campings ist ein absoluter Traum. Ich würde mich als zumindest geringfügig audiophil bezeichnen und freue mich, dieses nicht gerade kostengünstige Häkchen gesetzt zu haben. Natürlich macht ein Subwoofer einen Van noch nicht zum Konzertsaal, aber die Klangqualität ist ihr Geld meiner Meinung nach wert. **Verarbeitung Campingausstattung** Das Geschränk und die Küchenverwendbarkeit hat uns während des ersten Wochenendes im Campingbetrieb positiv überrascht. Nachdem wir erstmal skeptisch waren, wie sich die hochglänzenden Glasoberflächen im Alltag schlagen würden, stellte sich die Küchenzeile doch als praktisch und recht pflegeleicht heraus. Was die Qualität betriff, fehlt uns zwar der Vergleich zum California, aber Optik und Haptik muten schon echt hochwertig an. Bei diesem und vielen anderen Punkten wird sich natürlich erst im Laufe der Zeit zeigen, wie sich der MP im Langzeitgebrauch schlägt. Wir sind gespannt und können es kaum erwarten, wieder zu starten! Allen Wartenden wünsche ich noch viel Geduld während des Wartens. Es wird sich lohnen!