Dann schaue dir mal die Motorbremse bei einem Lkw an.
Bei modernen Einspritzmotoren schaltet beim Gaswegnehmen die Kraftstoffzufuhr ab, das ist die Schubabschaltung. Ohne Sprit findet im Motorraum keine Verbrennung mehr statt, der Motor pumpt Luft durch seine Brennräume. Beim Benzinmotor ist die Drosselklappe geschlossen.
Der Grad der Bremswirkung eines Motors hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Motordrehzahl und -größe, die Getriebeübersetzung und das Fahrzeuggewicht.
Höhere Motordrehzahlen und größere Motoren erzeugen mehr Bremskraft, da bei höheren Drehzahlen mehr Reibung entsteht, was den Widerstand erhöht und somit die Bremswirkung verstärkt.
Weitere Parameter, die die Motorbremskraft speziell bei Lkw-Motoren erhöhen können, sind ein hohes Verdichtungsverhältnis und die Anzahl der Zylinder. Ein hohes Verdichtungsverhältnis sorgt für eine stärkere Kompression der Luft im Zylinder, was den Widerstand erhöhen kann. Auch mehr Zylinder bedeuten mehr Motorbremskraft, da jeder Zylinder zur Gesamthemmung des Fahrzeugs beiträgt. Ein großer Dieselmotor hat also mehr Bremskraft als ein kleiner Benzinmotor.
Höhere Motordrehzahlen und größere Motoren erzeugen mehr Bremskraft, da bei höheren Drehzahlen mehr Reibung entsteht, was den Widerstand erhöht und somit die Bremswirkung verstärkt.
Bei Lkw und Bussen verstärkt eine Klappe im Auspuff oder eine Konstantdrossel den Motorbrems-Effekt. Bei Bussen mit mehr als 5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und mehr als neun Sitzplätzen sowie bei Lastwagen mit mehr als 12 Tonnen Gesamtgewicht ist eine sogenannte Dauerbremse vorgeschrieben. Das kann eine Auspuffklappe, eine Konstantdrossel, eine Kombination aus beidem oder ein Retarder sein. Die Konstantdrossel ist ein zusätzliches Auslassventil im Brennraum, das mit Betätigung der Motorbremse bei Nullförderung des Kraftstoffs öffnet.
Dieses geöffnete Ventil lässt komprimierte Luft in den Auslasskanal strömen. Das vermindert den Expansionsdruck im 3. Arbeitstakt, verlangsamt den Kolben bei seiner Abwärtsbewegung und verstärkt die Wirkung der Motorbremse. Die Auspuffklappe hat bei niedrigen Drehzahlen eine bessere Bremswirkung, die Konstantdrossel bei höheren. Eine Kombination daraus erzeugt vor allem bei höheren Drehzahlen eine deutlich bessere Bremswirkung.
Die mögliche Bremskraft einer Motorbremse variiert je nach Fahrzeugtyp. Bei einem typischen PKW kann die Motorbremse eine Verzögerung von etwa 0,05 bis 0,1 m/s² erreichen. Um das in ein greifbares Beispiel zu setzen: Dies entspricht ungefähr der Bremskraft, die man empfindet, wenn man ein Fahrrad leicht abbremst, bevor man anhält. Bei Bussen kann diese Bremskraft etwas höher sein – insbesondere wenn zusätzliche Systeme wie Retarder integriert sind – und liegt etwa bei 0,1 bis 0,2 m/s². LKW, die mit speziellen Bremsvorrichtungen ausgestattet sind, können eine noch höhere Bremskraft erzeugen, die bei bis zu 0,3 m/s² liegt, was vergleichbar ist mit der Kraft, die man beim scharfen Bremsen eines Fahrrads erfährt.
Wie nutze ich die Motorbremse bei einem Automatikgetriebe?
Die Steuerung moderner Automatikgetriebe erkennt Bergabfahrten und hält den eingelegten Gang – oder schaltet sogar selbstständig herunter, um die Motorbremswirkung zu nutzen. Bei älteren Getrieben ist es oft noch nötig, selbst am Wählhebel einen niedrigeren Gang einzulegen oder einen der höheren Gänge zu sperren. Aber Vorsicht! Nicht mehr als einen Gang auf einmal herunterschalten und auf die Drehzahlgrenze des Motor achten! Eine zu hohe Drehzahl kann den Motor und das Getriebe beschädigen. Auch hier gilt bei nasser oder glatter Straße besondere Vorsicht – eine zu starke Bremswirkung an der Antriebsachse kann das Auto unvermittelt ausbrechen lassen.
Quelle ist die AMS