Letzter Beitrag

Volvo LS/LW 850

Schlechte Gasannahme, Gemisch zu fett, aber kein üblicher Fehler

Hallo zusammen, hier mal etwas aus der Ecke "Kuriositäten" und "damit habe ich nicht gerechnet". Denke ich sollte die Info teilen, da sie vielleicht mal jemandem bei der Fehlersuche nützen kann. Kurz zur Vorgeschichte: 850er MJ96 mit 144 PS sollt nach längerer Standzeit (gut über ein Jahr) mit demontiertem Zylinderkopf wieder fit gemacht werden. Kopf wurde überholt (Schaftdichtungen, Ventile neu eingeschliffen etc.) und vor kurzem wieder zusammengeschraubt. Erstes Problem nach Zusammenbau: Kein Zündfunke, Benzinpumpe lief nicht an, MKL leuchtete nicht wie üblich kurz auf bei Zündung an. Ursache dafür war offensichtlich ein Kontaktproblem im Steuergerätesockel oder in einem Lastrelaissockel (anderer Thread, Problem gelöst). Jedenfalls lief der Motor dann gut im Standgas. Hat man (egal ob warm oder kalt) leicht Gas gegeben, drehte der Motor normal hoch, er roch ab intensiv nach Benzin. Bei einem beherzten Gasstoß verschluckte sich der Motor, nahm schlecht Gas an und drohte auszugehen (egal ob warm oder kalt), wenn man nicht wieder ganz schnell vom Gas gegangen ist. Die Überprüfung der "üblichen Verdächtigen" wie Kühlmitteltemperatursensor, Ansauglufttemperatursensor, Drosselklappenpoti, Lamdasonde, Saugrohrdrucksensor, Benzindruck, Benzindruckregler, Kat etc. zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Drosselklappe wurde zuvor auch gründlich gereinigt. Steuerzeiten stimmten auch 100%. Blieben noch die Unterdruckschläuche. Also alle nochmal geprüft, alle Verbinder schick, alle Schläuche unbeschädigt. Mist, was kann es noch sein ? 😕 Irgendwann habe ich dann mal andersherum gedacht: Was passiert eigentlich, wenn ein Unterdruckschlauch zwar dicht ist, aber nicht da, wo man es wünscht. Sprich: Kann es sein, dass ein Unterdruckschlauch "verstopft" ist ? Ja, das kann sein ! Und zwar war es der vom Saugrohrdrucksensor zur Ansaugbrücke. Innendurchmesser ca. 2mm, aber 100% luftundurchlässig. Wahrscheinlich hatte sich während der Standzeit in das offene Schlauchende irgendein kleines Insekt o.ä. eingenistet und ließ sich nun nur noch mit einem ordentlich Druckluftstoß gefolgt von einem lauten "Plöpp" wieder vertreiben 😁. Danach war der Unterdruckschlauch wieder durchgängig. Angesteckt, Motor an und alles ist wieder so wie es sein soll. Ordentliche Gasaannahme (kalt und warm), kein Verschlucken mehr, Benzingeruch deutlich reduziert. Also merke für Unterdruckschläuche: Nach aussen dicht, innen bitte nicht 😉 Gruß Jusch