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Strominfrastruktur: Für wie viele E-Autoladegeräte ist die Strominfrastruktur geeignet?

Themenstarteram 15. September 2019 um 0:20

zurzeit redet alles über die E-Mobilität und die komplette Automobilindustrie stellt ihre Antriebstechnik auf Batteriegestützte Fahrzeuge um. Ich habe die Befürchtung das damit die nächste

Enttäuschungswelle bei den Autokunden eingeleitet wird.

Die erste war, die Empfehlung mit Dieselmotoren zu fahren, weil diese weniger CO2 Ausstoß haben, ohne aber eine reale NOx Messung zu berücksichtigen. Die Folge war, der Dieselskandal und das Dieselfahrzeuge kaum noch zu verkaufen sind.

Jetzt wird den Autokunden empfohlen E-Autos zu kaufen, weil die ja bessere Umweltdaten haben. Das ist in Prinzip richtig, nur werden die E-Autobesitzer bald merken das die dafür notwendige Ladeinfrastruktur nicht nur jetzt nicht vorhanden ist, sondern das deren Bereitstellung sehr lange dauern wird und höchstwahrscheinlich eine Bereitstellung in Ballungsgebieten unmöglich ist.

Also hat er wieder in ein teures Auto investiert und kann es nicht nutzen oder nur eingeschränkt nutzen.

Ich habe Kontakt aufgenommen mit der Westfalen Weser NETZ, die für die Planung und Zurverfügungstellung des Stromnetzes zuständig ist. Ich hatte das Gefühl das den Mitarbeiter das Thema sehr wichtig ist und dass er froh war darüber zu sprechen. Er hat mir freundlicherweise die Zeichnung und Daten über den Aufbau des Stromnetzes meiner Straße zur Verfügung gestellt (siehe Anhang).

Er hat mir erzählt das die Stromnetze auf dem Land ca. 20% Reserve haben und die in den Städten ca. 10%. Dann müssen entweder die Umspanntransformatoren getauscht werden (Kosten ca. 15.000€), oder/und die Leitungsquerschnitte angepasst werden. Kosten etwa 200€ pro laufenden Meter.

Eine Faustregel lautet für E-Fahrzeuge: Jedes E-Fahrzeug mit 15.000 Jahreslaufleistung verbraucht min. soviel Strom wie ein 2 Personenhaushalt, ca. 2.800 KWh im Jahr.

Ich habe mir die Mühe gemacht meine Wohngegend einmal Datenmäßig zu erfassen und bin zu dem Ergebnis gekommen das schon, wenn ca. 10 Autofahrer (es gibt 189 Autos in dem Gebiet) sich entschließen würden sich ein E-Auto anzuschaffen, es Probleme mit der Stromversorgung geben könnte. Das Problem liegt darin, das Ladevorgänge über mehrere Stunden laufen und deshalb nicht nur kurzfristige Leistungsspitzen erzeugen. Die kritische Zeit wird im Winter am Wochenende sein, wenn in allen Haushalten der Sonntagsbraten im E-Herd ist, keine Sonne scheint, die Wärmepumpen alle Arbeiten müssen, weil es kalt ist und die E-Autos für den kommenden Wochentag zu Hause geladen werden.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 14. Oktober 2019 um 11:46:29 Uhr:

Auszug aus einer Seminararbeit eines Weser Netz Mitarbeiters

6. Zusammenfassung und Ausblick

In der vorliegenden Seminararbeit wurden die Auswirkungen von Elektromobilität auf das Stromverteilnetz untersucht. Durch Verteilnetzanalysen im Niederspannungsbereich, wo mit dem meisten Zubau von Ladesäulen zu rechnen ist, wurden die beiden Kriterien Betriebsmittelbelastung und Spannungshaltung genau analysiert. Die Konsequenzen für die vorgelagerten Mittel – und Hochspannungsnetze wurden durch entsprechende Grenzwertbetrachtung kritisch beleuchtet.

Durch den Zubau von Elektromobilitätsinfrastruktur im privaten sowie öffentlichen Bereich werden die Netzbetriebsmittel wie Transformatoren, Erdkabel und Freileitungen auf allen Spannungsebenen der Stromverteilnetzbetreiber ab einem gewissen Durchdringungsgrad überlastet. Daraus resultieren flächendeckende Stromausfälle. Im städtischen Bereich wird dieser Effekt viel eher als im halbstädtischen bzw. ländlichen Bereich auftreten, da dort dichtere Bebauungsstrukturen existieren.

Die aktuelle Netzkapazität der Stromverteilnetze wird die Elektromobilität ab einem bestimmten Durchdringungsgrad ausbremsen. Nur durch Kombination von aufwendigen kostenintensiven Maßnahmen wie Netzausbau, Netzverstärkung und Netzoptimierung könnte die flächendeckende Netzintegration der Elektromobilität umgesetzt werden.

Aufgrund der hohen Investitionskosten, dem fehlenden Personal bei Stromverteilnetzbetreibern, fehlenden Dienstleistern wie Tiefbauunternehmen, der unakzeptablen hohen Anzahl von Baustellen und den langen Genehmigungsfristen für Kabel- und Freileitungsstrecken sowie Liegenschaften würde der Umbau der Netze mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Durch netzdienliches Lastmanagement kann zwar der konventionelle Netzausbau vermindert bzw. zeitlich verschoben werden aber letztendlich nicht verhindert werden. Die Netzinvestitionskosten in Milliardenhöhe für das Land Deutschland spiegeln sich in einer Erhöhung der Stromkosten der Endkunden wieder. Dieser wichtige Punkt wird derzeit sehr wenig nach außen getragen, spiegelt aber schlussendlich die Realität wieder. Während des politischen Entscheids für die Elektromobilität mit Batteriespeichern wurde die derzeitige Situation bei Stromverteilnetzbetreibern nicht mit berücksichtigt. In den dafür zuständigen Gremien geht es schon lange nicht um die beste Technologie, sondern letztendlich um reine Macht- und Interessenvertretung.

Bis dato nix Neues und völlig unspektakulär.

Einzig der Ausblick, dass sie zu wenige Mitarbeiter und zu viele Baustellen haben, scheint ein Thema zu sein. Aber das können sie doch lokal lösen. Das ist doch genau deren Aufgabe.

Ach die Machtspielchen können sie lösen, wenn sie wollen. Da braucht es doch niemanden von außen zu.

 

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 14. Oktober 2019 um 11:46:29 Uhr:

Fehlende flächendeckende Standards bezogen auf Ladestecker und Abrechnung sowie die Unsicherheiten bzgl. der Langlebigkeit der Batterie und die damit verbundene Reichweite, lassen zusätzlich aktuell die Nutzerakzeptanz bzgl. Elektromobilität mit Batteriespeichern schlecht aussehen. Besonders die Batterie, das Herzstück des Elektrofahrzeugs, wird durch das zukünftige Schnellladen und den damit verbunden hohen Ladeleistungen in seinen physikalischen Grenzen betrieben. Die Langlebigkeit der Batterie wird erst dann Ihr wahres Ich zeigen.

Das ist falsch. Es gibt flächendeckende Standards für Ladestecker in ganz Europa: Typ 2 für AC und CCS für DC.

Die Langlebigkeit der Batterien ist bewiesen. Mercedes gibt 8 Jahre Garantie. VW gibt 10 Jahre. Zudem ist das doch hoffentlich nicht das Thema eines Netzbetreibers. Was soll das?

Klingt nach Panikmache und Desinformation.

 

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 14. Oktober 2019 um 11:46:29 Uhr:

Aktuell wird die Elektromobilität mit Batterietechnologie besonders von der Politik und Wirtschaft schön geredet, besitzt aber aufgrund der fehlenden Stromnetzinfrastruktur keine Zukunft. Aufgrund all dieser Tatsachen ist zu prüfen, ob die Elektromobilität auf Basis der Wasserstofftechnologie mit Brennstoffzelle und Metallhydridspeicher der richtige Weg ist. Dazu müssten in Politik und Wirtschaft die entsprechenden Weichen zeitnah gestellt werden, um das Gelingen dieser Technologie anzustreben.

Sorry, spätestens hier disqualifiziert sich diese Arbeit. Wer Sätze wie "schön geredet" benutzt ohne dies mit Fakten oder gar Beweisen zu belegen, der macht sich angreifbar für Polemik und Panikmache.

Wer Wasserstoff ins Spiel bringt, ohne zu erläutern wo dieses her kommen soll und ganz speziell als Energieversorger/Netzbetreiber erklärt, woher die höhere Energie ggü. BEVs her kommen soll, den kann man doch nicht ernst nehmen.

Es bleibt dabei: Noch immer gibt es keinen nachweisbaren oder nachvollziehbaren Grund weshalb deine Horrorszenarien eintreffen könnten.

Nochmals: 945 Watt pro Haushalt stellen kein Problem dar in Deutschland.

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Themenstarteram 15. September 2019 um 9:17

m 10:49:27 Uhr

Friesel

Friesel

Moin

 

 

Horst

Zitat:

1. Die meisten heutigen E_Autos werden mit Drehstrom geladen, also mit 11 kVA.

Das wäre die Anschlußleistung die die meisten zu Hause ohne Probleme bekommen könnten, aber die meisten die ich kenne laden mit 230 Volt. Zum Teil nichtmal mit den dann möglichen 3,6 kW sondern reduziert mit 2 kW. Selbst damit lädt man in einer Nacht (8 Stunden Stillstand) über 100 km in einen normalen E-Wagen.

Das war einmal, die AKKUs werden immer größer und deshalb werden sie auch mit 11 kVA Ladegeräten geladen und die verbrauchen zum Anfang eben erstmal 11 kVA Leistung

Im Mittel fährt jedes Auto 15.000 km im Jahr. VW, Daimler oder,Audi oder BMW Mitarbeiter garantiert mehr im Jahr.

Bin ja gespannt wie das Problem von den Automobilherstellern gelöst wird, das ihre Mitarbeiter zum größtenteil mit E-Autos zur Arbeit kommen. Es muss dann eigentlich für jeden Mitarbeiterparkplatz ein Ladegerät zur Verfügung gestellt werden.

Sonst wird, die jetzt schon kritiscche Parkplatzsuche, noch um die Variante, muss mein Auto jetzt laden, brauch also einen Parkplatz mit Ladegerät, erweitert.

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 11:17:24 Uhr:

Bin ja gespannt wie das Problem von den Automobilherstellern gelöst wird, das ihre Mitarbeiter zum größtenteil mit E-Autos zur Arbeit kommen. Es muss dann eigentlich für jeden Mitarbeiterparkplatz ein Ladegerät zur Verfügung gestellt werden.

Das sollte für die Multis ja nun wirklich kein Problem darstellen.

Zitat:

...und die komplette Automobilindustrie stellt ihre Antriebstechnik auf Batteriegestützte Fahrzeuge um.

Natürlich noch nicht, aber jeder Hersteller will sowas in seiner Produktpalette Flottenverbrauch sei Dank.

Günstigere Stromtarife wegen runterregelbaren Wallboxen gibt es auch schon.

Themenstarteram 15. September 2019 um 9:58

1. Intelligenten Stromzähler gibt es noch nicht

2. Die Vernetzung der Stromzähler gibt es noch nicht.

Das dauert noch Jahre.

Zurzeit müssen Autoladegeräte mit 22 kVA beim Netzanbieter genehmigt werden.

Das wird jetzt geändert das schon Ladegeräte mit 11 kVA genehmigt werden müssen.

Also was passiert, wenn man ein E-Auto bestellt und dann die gewünschte Ladestation nicht betreiben darf, weil es in der Wohnstraße schon zu viele Ladegeräte gibt.

Mit intelligenten Zählern kann man max. 10% - bis 20% aller Autos auf E-Fahrzeuge umrüsten.

Dann wird es teuer, für alle Stromkunden:

Es müssen die Versorgungstrafos getauscht werden, Kosten ca. 15.000€ pro Trafo

Dann müssen die Erdkabel getauscht werden., pro laufenden Meter min 200 €

Ich schätze das bei einer Umstellung von ca. 50% aller Fahrzeuge ca. 80% aller Kabel ausgetauscht werden müssen.

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 11:58:34 Uhr:

Also was passiert, wenn man ein E-Auto bestellt und dann die gewünschte Ladestation nicht betreiben darf, weil es in der Wohnstraße schon zu viele Ladegeräte gibt.

Dann lädt man über die 230-V-Schuko-Steckdose. Das dauert dann eben etwas länger, aber wie bereits weiter vorn im Thread angemerkt, muß nicht jede Nacht eine 100%-Ladung erfolgen.

Themenstarteram 15. September 2019 um 10:24

Zitat:

@Drahkke schrieb am 15. September 2019 um 12:00:16 Uhr:

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 11:58:34 Uhr:

Also was passiert, wenn man ein E-Auto bestellt und dann die gewünschte Ladestation nicht betreiben darf, weil es in der Wohnstraße schon zu viele Ladegeräte gibt.

Dann lädt man über die 230-V-Schuko-Steckdose. Das dauert dann eben etwas länger, aber wie bereits weiter vorn im Thread angemerkt, muß nicht jede Nacht eine 100%-Ladung erfolgen.

Bringt nur nichts, weil dann weil dann viele Autos lange laden.

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 11:58:34 Uhr:

1. Intelligenten Stromzähler gibt es noch nicht

2. Die Vernetzung der Stromzähler gibt es noch nicht.

Das dauert noch Jahre.

Punkt 1. aWATTar für/mit Lan gibt's das schon auch in D!

Punkt 2. die Info war vielleicht aus Österreich, zeigt nur das unsere Infrastruktur langsam in die Gänge kommen muss. Alleine deshalb weil ich tendenziell nur laden möchte wenn der Börsenstrom günstiger ist.

Themenstarteram 15. September 2019 um 10:50

Hier eine Abschätzung für die benötigte Infrastruktur an den Autobahnen, ohne LKW

A1 Autobahn:

Auslastung pro Tag 120.000 Autos/Tag

Länge 749 km

Hier ein Beispiel f

Anzahl Tankstellen 51

Anzahl Fahrzeuge die Tanken 30%

Anzahl Fahrzeuge die Tanken 36.000 Autos/Tag

PKW tanken nach 400 km

Verbrauch PKW 20 KWh/100km

Ladeleistung pro Ladesäule 50 KWh

Anzahl Fahrzeuge die Tanken pro Tankstelle 706 Autos/Tag

Benötigte Energiemenge pro Tankstelle 56 MWh

Also an jeder Autobahhn eine Stromtrasse und auch noch ein KraftwerK?

Wie lange das wohl dauert und was das wohl kostet.

Hat einer eigentlich mal festgestellt was es kostet die notwendige Infrastruktur für die E-fahrzeuge bereit zustellen.

am 15. September 2019 um 10:54

Kommst jetzt wieder mit den Berechnungen mit denen du deinen dysfunktionalen, aber patentierten Verbrenner rechtfertigen wolltest?

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 12:50:53 Uhr:

Also an jeder Autobahhn eine Stromtrasse und auch noch ein KraftwerK?

Warum keine Windkraftanlage direkt an der Raststätte?

Themenstarteram 15. September 2019 um 11:18

Zitat:

@Drahkke schrieb am 15. September 2019 um 13:08:44 Uhr:

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 12:50:53 Uhr:

Also an jeder Autobahhn eine Stromtrasse und auch noch ein KraftwerK?

Warum keine Windkraftanlage direkt an der Raststätte?

Das wäre in Prinzip schon ein guter Ansatz, aber wir wollen ja auch Auto fahren wenn kein Wind weht

Solche Lasten kann man dann auch noch aus dem Netz abdecken (oder durch ein paar Solarzellen).

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 12:50:53 Uhr:

Hat einer eigentlich mal festgestellt was es kostet die notwendige Infrastruktur für die E-fahrzeuge bereit zustellen.

Im Urlaub wird's eng so 100 Ladeplätze werden schon locker benötigt, aber halt nicht schon Morgen.

Und bis dahin wird gewerkelt. Übrigens sag besser Sonne in den Tank, oder Stranken, oder Nuckeln, oder einfach Laden aber Tanken ist so Oldschool :D

 

Themenstarteram 15. September 2019 um 11:56

Ein Windrad erzeugt max. 3 MW Leistung, wenn der Wind weht

Eine Photovoltaikzelle pro m² 125 W wenn die Sonne scheint, also absolut ungeeignet, weil riesige Flächen notwendig wären.

 

Also das Windrad 24h*3KW = 72 kWh das könnte also theoretisch reichen, wenn denn die Autos zur richtigen Zeit kommen und der Wind weht,

Also muss ein Stromnetz von zusätzlichen 51 Tankstellen a. 56 MW also 2.856 MW zur Verfügung gestellt werden

 

Nach meiner Meinung ist das der geplante Chaos

Zitat:

@Horst_Martin schrieb am 15. September 2019 um 13:56:45 Uhr:

Ein Windrad erzeugt max. 3 MW Leistung, wenn der Wind weht

Also das Windrad 24h*3KW = 72 kWh...

Warum rechnest du von MW auf KW herunter? :confused:

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